
Blumen für die Bienen - Eine Gärtnerei will nachhaltig werden
Gesellschaft + Soziales
Sie bestäuben Pflanzen, sind Nahrung für Vögel, lebenswichtig für Mensch und Natur. Doch allein 76 Prozent aller Fluginsekten verschwanden in den letzten 27 Jahren. Die Ursachen: Monokulturen in der Landwirtschaft, der Einsatz von Pestiziden, aber auch Gärten mit akkurat gestutztem Rasen, Buchsbaumhecken und Geranien-Kübeln. Mona Martens möchte diesem Artensterben etwas entgegensetzen. Sie baut ihren Hof "Tiarella" in Buchholz in der Nordheide, den sie vor einem Jahr von ihren Eltern übernommen hat, zu einer nachhaltigen, insektenfreundlichen Gärtnerei um. Statt gefüllter Rosen, Geranien und Stiefmütterchen, die Insekten kaum Nahrung bieten, züchtet sie in ihren Gewächshäusern Akeleien, Küchenschellen und Katzenminze-Stauden. Statt lebloser Tuja-Hecken und Kirschlorbeer findet man hier vogelfreundliche "Naschhecken". In ihrem Blumenpavillon bindet Mona Schnittblumen, die komplett ohne Pestizide oder Schneckenkorn und nur organisch gedüngt wurden. Ganz nach den Regeln der Slowflower-Bewegung, der sie sich vor einiger Zeit angeschlossen hat. Unterstützt wird Mona, die eigentlich ausgebildete Pharmazeutisch Technische Assistentin ist und "nie etwas mit Pflanzen" machen wollte, von ihren Eltern, die den Betrieb gegründet haben. Die langjährige Erfahrung von Vater Wilhelm, der "im Herzen immer schon bio war", ist für Mona unersetzlich, da beim nachhaltigen Gärtnern ohne Pestizide & Co. einiges schiefgehen kann. Am liebsten sind Mona wilde und "antiautoritäre" Gärten, die sie gern für und mit ihrer Kundschaft gestaltet. Da werden insektenfeindliche Brachflächen zu bunten Staudenbeeten und blühenden Naturgärten. Auch Hochzeiten und andere Feierlichkeiten dekoriert die Gärtnerin gern mit ihren nachhaltigen Pflanzen und Blumen - am liebsten natürlich im Topf, damit man sie nach dem Fest wieder einpflanzen kann.
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