

Geheimnisvolle Orte
Folge 81 | Geschichte
Am 31. Mai 1873 stößt der Kaufmann und Privatgelehrte Heinrich Schliemann bei seinen Grabungen in einem Hügel an der Küste Kleinasiens an einer alten Befestigungsmauer auf eine Steinkiste. Darin enthalten: goldene Gefäße, fein gearbeitete Schmuckstücke und prachtvolle Diademe. Für den deutschen Hobbyarchäologen ist klar: Dies muss er sein - der "Schatz des Priamos"! Der Depotfund auf der Anhöhe von Hisarlik in der heutigen Türkei ist für Heinrich Schliemann der Beweis: Das sagenumwobene Troja, jene Stadt, die Homer in seiner Ilias beschrieb, hat existiert! Und er hat den heiligen Ort gefunden! Troja und der "Schatz des Priamos" - eine Geschichte voller Rätsel, Irrtümer und Legenden. Die vermeintliche Entdeckung Trojas war Ende des 19. Jahrhunderts eine Sensation und eine Art Gründungsmythos der modernen Archäologie. Der bronzezeitliche Goldschatz, den Heinrich Schliemann der homerischen Sagengestalt, dem König Priamos, zuschrieb, gelangte auf Umwegen in die Reichshauptstadt Berlin und bildete lange Zeit das Herzstück der "Trojanischen Sammlungen" - so berühmt und bewundert wie die ägyptische Königinnenfigur der Nofretete. In den Wirren des Zweiten Weltkriegs verschwand der "Schatz des Priamos" spurlos. Für die Fachwelt galt er als verloren. Erst Anfang der 90er Jahre nach dem Mauerfall und dem Zusammenbruch der Sowjetunion mehrten sich die Anzeichen: Das trojanische Gold, es könnte noch existieren.
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