Heimat: Eine deutsche Chronik
Staffel 1, Folge 1 von 11 | Familiensaga
Der Erste Weltkrieg ist vorbei und das Alltagsleben nimmt seinen Lauf im Dörfchen Schabbach im Hunsrück. Der junge Paul Simon kehrt 1919 aus der Kriegsgefangenschaft zurück in die idyllische, kleinbürgerliche Welt seiner Familie, die aus Vater Mathias, einem Schmied, Mutter Katharina, dem kränkelnden Bruder Eduard und der Schwester Pauline besteht. Die Familie begegnet der Kriegsniederlage pragmatisch, im Ort wird zum Gedenken an die Gefallenen ein Kriegerdenkmal errichtet. Der junge Paul spricht nach seiner Rückkehr wenig und verbringt alle Zeit mit dem Bau eines Radios auf dem Dachboden seines Elternhauses. Mit diesem Radio bringt Paul plötzlich Nachrichten aus der ganzen Welt nach Schabbach. 1922 verliebt sich Paul in Apollonia, die ein Kind von einem französischen Besatzungssoldaten erwartet. Im Dorf wird sie als Zigeunerin beschimpft und geächtet. So flieht sie nach Koblenz und heiratet dort den Vater des Kindes. Obwohl es keine Liebesheirat ist, ehelicht Paul Maria, die Tochter des Bürgermeisters, mit der er bald zwei Söhne bekommt. Pauls Schwester Pauline heiratet einen befreundeten Uhrmacher, während Bruder Eduard zum Goldgräber wird und schwer erkrankt. Auch Schabbach ist keine heile Welt: Eduard und Pauline werden Zeugen eines Angriffs auf einen Juden, und Paul entdeckt eine nackte Frauenleiche, die auf ein schweres Verbrechen schließen lässt. Eines Tages gibt Paul vor, ein Bier trinken zu gehen, und verlässt seine Familie und sein Dorf. Er wird vergebens gesucht, Maria bleibt verzweifelt zurück. "Heimat : Eine deutsche Chronik" beruht zu einem gewissen Teil auf tatsächlichen Ereignissen. Edgar Reitz, der selbst aus dem Hunsrück stammt, und sein Co-Autor Peter Steinbach verwoben vieles aus alten Tageszeitungen, eigenen Lebenserinnerungen und Erzählungen der Hunsrücker Dorfbewohner zu einem fiktionalen Gesamtwerk, das so auch dokumentarische Züge aufweist. "Heimat : Eine deutsche Chronik" wurde 1984 bei den Filmfestspielen von Venedig mit dem FIPRESCI-Preis prämiert, erhielt 1985 den Adolf-Grimme-Preis und in London den Kritikerpreis ALFS Award als bester ausländischer Film. Marita Breuer wurde beim Bayerischen Filmpreis 1985 als beste Hauptdarstellerin ausgezeichnet. ARTE strahlt den ursprünglich 11-teiligen ersten Zyklus von Edgar Reitz' weltberühmt gewordener Familiensaga seit dem 27. August immer donnerstags in digital restaurierter und neu geschnittener 7-teiliger Fassung aus.
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