

Chronist des einzigartig Normalen
Künstlerporträt
Der ausgebildete Schauspieler Eberhard Fechner war ab Mitte der 50er-Jahre in vielen Fernsehfilmen zu sehen und hat später auch Regie am Theater und bei Spielfilmen geführt. Als Autor und Regisseur zahlreicher Dokumentarfilme gehört er zu den großen deutschen Dokumentaristen wie Klaus Wildenhahn oder Georg Stefan Troller. "Chronist des einzigartig Normalen" porträtiert den Schauspieler und Regisseur, aber vor allem den Dokumentarfilmer Fechner. Der mehrfache Grimme-Preisträger ist vor allem durch die neue Form seiner Fernsehdokumentationen bekannt geworden: Ab 1966 folgte Fechner einer journalistischen Arbeitsweise, bei der Interviews und fast unkommentierte Filmaufnahmen das Bild eines Menschen ergeben. Ausführlich und eindrücklich schildert Fechner in dieser Doku seine Art und Weise Interviews zu führen - die teils über Tage dauerten - und seine Dokumentarfilme zu produzieren. "Dem Zuschauer wird keine Meinung vorgesetzt. Er kann sich selbst eine bilden", heißt es in diesem Fechner-Porträt von 1989. Fechners Anspruch war es "sichtbar zu machen", was die "Menschen im Inneren empfinden". Der Film zeigt Fechner zudem in seinem umfangreichen Archiv mit langen Regalmetern verschriftlichter Interviews sowie der der aus heutiger Sicht mühseligen Filmproduktion im analogen Schnitt mit seiner Cutterin Brigitte Kirsche. Das Film-Porträt beleuchtet zudem alle wichtigen Werke Fechners, von denen einige anlässlich seines 30. Todestages in der ARD Mediathek zu sehen sind. Er gilt als einer bedeutendsten Dokumentarfilmer des 20. Jahrhunderts. Vor 30 Jahren starb der Schauspieler und Regisseur in Hamburg. Film von Manfred Eichel
Diese und 50.000 weitere Sendungen in
