

Nur Bares ist Wahres
Folge 1060 | Wirtschaft + Konsum
In Österreich ist Bargeld noch immer das beliebteste Zahlungsmittel. Während in skandinavischen Ländern vor allem mit Karte bezahlt wird, wäre der Verzicht auf Münzen und Geldscheine hierzulande unvorstellbar. Die Angst vor der angeblich geplanten Abschaffung von Bargeld ist groß. Wenn dann in Landgemeinden die örtliche Bankfiliale zusperrt, glauben viele, dass das Ende von Münzen und Euroscheinen bald bevorsteht. Auch in Lasberg in Oberösterreich soll die Raiffeisenbank, die jahrzehntelang eine zentrale Institution im Ort war, schließen. "Ich habe kein Auto und keinen Führerschein. Wie ich nun zur Bankfiliale kommen soll, um meine Geldgeschäfte zu erledigen, weiß ich nicht", sagt eine verzweifelte Pensionistin. Auch Bankomaten verschwinden zunehmend. "Warum nimmt die Politik die Banken nicht die Pflicht? Wir zahlen hohe Kontogebühren und Zinsen. Die Banken machen Gewinne und wollen uns überhaupt nicht mehr mit Bargeld versorgen", beschwert sich ein verärgerter Pensionist in Ansfelden (OÖ). Viele Jugendliche stört die abnehmende Bargeldversorgung nicht. Sie haben oft gar kein Bargeld mehr in der Tasche. Sogar das digitale Bezahlen mit einem in der Hand implantierten Chip wird jetzt vielleicht ein Trend. Ein Jungunternehmer lässt sich ein Bezahl-Implantat in den Handrücken operieren. Er sagt: "Ich kenne bereits Einige, die so einen Chip im Handrücken tragen. Es ist bequem und wird die Zukunft sein." Für die Älteren am Land hingegen gibt es zum Bargeld kaum eine Alternative. Im oberösterreichischen Lasberg kämpfen die Menschen gemeinsam gegen die Schließung ihrer Raiffeisenbank. Sie organisieren Unterschriftenlisten und sogar eine Demonstration im Ort. Für die meisten Bewohner und Bewohnerinnen wird es die erste Demonstration ihres Lebens sein. Am Schauplatz Reporterin Kim Kadlec hat sich angeschaut, warum die Österreicherinnen und Österreicher nicht auf ihr Bargeld verzichten wollen.
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