

Pflichtprogramm für Western-Fans
Zwölf Uhr mittags
Western
Seit vielen Jahren ist Will Kane (Gary Cooper) Marshal des Städtchens Hadleyville in New Mexiko. Die Bürger sind ihm dankbar, dass er Recht und Gesetz in die Stadt brachte. Nun aber will der Gesetzeshüter noch einmal neu anfangen. In der pazifistischen Quäkerin Amy (Grace Kelly) hat er sein privates Glück gefunden, und aus Liebe zu ihr will er nach der Hochzeit den Posten als Marshal aufgeben. Am Tag der Trauung trifft jedoch die Nachricht ein, dass der berüchtigte Gangster Frank Miller (Ian MacDonald) nach seiner vorzeitigen Haftentlassung auf dem Weg in die Stadt ist. Er soll mit dem Zwölf-Uhr-Zug am Bahnhof ankommen. Drei seiner Bandenmitglieder warten dort bereits auf ihn: Colby (Lee Van Cleef), Pierce (Robert J. Wilke) und Franks jüngerer Bruder Ben (Sheb Wooley). Kane ist sicher, dass Miller mit ihm abrechnen will, da er es war, der ihn hinter Gitter brachte. Zunächst möchte Kane die Stadt wie geplant mit Amy verlassen. Doch ihm wird schnell klar, dass er die Vergangenheit nicht einfach abschütteln kann - Miller würde ihn überall verfolgen. Also kehrt er gegen Amys Willen nach Hadleyville zurück und steckt sich noch einmal seinen Marshalstern an, um den Banditen entgegenzutreten. Schnell zeigt sich, dass er von seinen Mitbürgern keine Hilfe zu erwarten hat. Nicht einmal seine besten Freunde sind bereit, ihm beizustehen. Den feigen Bewohnern von Hadleyville wäre es am liebsten, wenn der Marshal einfach verschwände. Schließlich stellt Amy, welche die Aussichtslosigkeit der Situation erkennt, ihren Mann vor ein Ultimatum: Entweder er verlässt mit ihr die Stadt, oder sie wird mit dem Zwölf-Uhr-Zug alleine abreisen. Die Uhr tickt - und Will Kane fühlt sich verpflichtet, diesen letzten Kampf auch alleine auszutragen. Nach der Story "The Tin Star" von John W. Cunningham Der mit vier Oscars ausgezeichnete Film von Fred Zinnemann zählt zu den berühmtesten Western der Filmgeschichte. Der aus Österreich stammende Regisseur gab dem Genre eine bis dahin völlig neue Facette, indem er die Hauptfigur nicht als furchtlosen Helden inszenierte, sondern als Mann mit Selbstzweifeln und Ängsten. Von zahlreichen Filmhistorikern wird die Geschichte zudem als Allegorie auf die fanatische Kommunistenjagd des erzkonservativen Senators McCarthy in den 1950er Jahren gesehen, bei der viele Filmschaffende von ihren Freunden fallen gelassen wurden. Auch Drehbuchautor Carl Foreman gehörte zu den Opfern dieser Hexenjagd und ging nach der Arbeit an "Zwölf Uhr mittags" ins britische Exil. Grace Kelly gelang mit der Darstellung der Quäkerin Amy der große Durchbruch. Alfred Hitchcock mit seinem Faible für unterkühlte Erotik machte sie zum Star mit seinen Filmen "Bei Anruf Mord" (1954), "Fenster zum Hof" (1954) und "Über den Dächern von Nizza" (1955). 1955 erhielt sie den Oscar. Nach ihrer Hochzeit mit Fürst Rainer III. am 10. April 1956 drehte sie keinen Film mehr. Das American Film Institute wählte sie auf Platz 13 der 25 größten weiblichen amerikanischen Filmstars aller Zeiten.
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