
Drei Brüder, ihr Vater und der Dschihad
Gesellschaft + Soziales
„Drei Brüder, ihr Vater und der Dschihad“ ist ein sehr persönlicher Film über drei Jungen in einer religiösen Schafhirtenfamilie. Eine Coming-of-Age-Geschichte, die einfühlsam die Verschworenheit der Brüder, die Schwierigkeiten, dem väterlichen Einfluss zu entwachsen und die Suche nach der eigenen Identität dokumentiert. Die fiktional anmutende Dokumentation veranschaulicht den komplizierten und aufreibenden Prozess, während des Heranwachsens eine eigene Persönlichkeit herauszubilden. Als Ibrahim, der Vater der drei Jungen, nach seiner Rückkehr aus Syrien wegen Dschihadismus und Anstiftung zum Terrorismus zu zwei Jahren Gefängnis verurteilt wird, sind seine Söhne sich selbst überlassen. Die Brüder Dzabir, Usama und Uzejir haben zwei Jahre Zeit, ohne den übermächtigen Einfluss des strengen Vaters zu sich selbst zu finden. Zwei Jahre, um erwachsen zu werden und über ihre Zukunft zu entscheiden, bevor ihr Vater Ibrahim es an ihrer Stelle tut. Sie kämpfen sich durch, tragen Ringkämpfe und Meinungsverschiedenheiten aus. Jeder reagiert anders auf sein vorgegebenes Schicksal: Schule, Liebe und Religion liefern ihnen Antworten auf ihre Lebensfragen, und im Verlauf des Films verstehen alle, dass Ideal und Wirklichkeit weit auseinanderklaffen. Die Idee für den Film entstand, als Regisseur Francesco Montagner im italienischen Fernsehen eine kurze Reportage sah, die von Ibrahim und seinen drei Söhnen berichtete. Nicht nur der Kontrast zwischen dem friedlichen, idyllischen Schäferdasein und dem gefährlich radikalen Gedankengut des islamistischen Predigers beeindruckte ihn. Auch die Parallelen, die er zu seinen eigenen Söhnen sah, inspirierten ihn, das Heranwachsen der drei Jungen darzustellen.
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