

Spirituelle Reise eines gealterten Atheisten
Lucky
Drama
Lucky ist ein Eigenbrötler, Atheist und Freigeist. Mit seinem hageren Gesicht wirkt er auf den ersten Blick fast schon wie ein jenseitiger Geist. Doch tatsächlich erfreut er sich für sein Alter noch bester Gesundheit, obwohl er nie auf seine Zigaretten verzichten konnte. Lucky lebt in einem verschlafenen Wüstenstädtchen Arizonas und verbringt seine Tage mit bewährten Ritualen. Jeden Morgen beginnt er den Tag mit mexikanischer Mariachi-Musik, einer bizarren Runde Yoga und einem am Vortag vorbereiteten Eiskaffee. Danach stehen Einkäufe, der Besuch eines Diners und Gameshows vor dem heimischen TV auf dem Programm. Abends hängt er dann noch mit einer "Bloody Mary" zum Ablästern und Philosophieren in einer Bar mit alten Bekannten ab. Doch eines Morgens kippt Lucky einfach um - und plötzlich wird ihm bewusst, dass seine Tage womöglich gezählt sind - und dass auch er, trotz all seiner Rituale, dem großen "Nichts" nicht entfliehen kann. Das Regiedebüt des Schauspielers John Carroll Lynch wirkt wie eine liebevolle Hommage an den 2017 kurz nach den Dreharbeiten verstorbenen Charakterdarsteller Harry Dean Stanton, der mit seinem markanten Gesicht zu einer Arthouse-Ikone wurde und neben wichtigen Auftritten in "Alien" und "Wild at Heart" in unzähligen Nebenrollen zu sehen war. Eine seiner größten Rollen bescherte ihm 1984 Wim Wenders in dessen Film "Paris, Texas". "Lucky", der klischeefrei zahlreiche amerikanische Topoi streift (der Veteran, der Einsiedler und Unbeugsame, die Bar, die Landschaft Arizonas), gelingt mit vielen humorvollen Szenen eine federleicht-skurrile Auseinandersetzung mit Alter und Tod. Der liebevoll beobachtende, gerade durch seine Lakonie fesselnde Film wurde auf zahlreichen Festivals ausgezeichnet. Spielfilm, USA 2017; Länge: 85 Minuten
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