kulturMontag
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Geisterbeschwörung – 300 Jahre Belvedere: Prinz Eugen hat es in Auftrag gegeben, durch Kaiserin Maria Theresia wurde es eines der ersten öffentlichen Museen der Welt und Leopold Figl unterzeichnete hier den österreichischen Staatsvertrag. Jetzt feiert das 1723 nach Entwürfen von Lucas von Hildebrandt fertiggestellte geschichtsträchtige Wiener Barockschloss Belvedere, das heute die bedeutendste Kollektion österreichischer Kunst beherbergt, mit einem Ausstellungsreigen seine 300-jährige Historie. Live im Studio begrüßt Clarissa Stadler Direktorin Stella Rollig anlässlich der Schau "Das Belvedere – 300 Jahre Ort der Kunst". Böse Geister – Russische Lektionen des Wiener Burgtheaters: Zu einem hochkarätigen russischen Theaterwochenende lädt das Wiener Burgtheater sein Publikum an zwei Spielstätten. Im Haus am Ring interpretiert der international gefeierte niederländische Regisseur Johan Simons Fjodor M. Dostojewskis Roman "Die Dämonen" mit Nicholas Ofczarek, Birgit Minichmayr und Maria Happel in Starbesetzung. Der zweifellos politisch motivierteste Roman des Meisterschriftstellers über das Russland des 19. Jahrhunderts, in dem der bröckelnde Zarismus mit neuen zerstörerischen Kräften zusammenprallt, ist für den Regisseur ein heutiger Text, der zeigt, woher vieles kommt, was wir aktuell in Russland wahrnehmen. Im Kasino am Schwarzenbergplatz blickt die von Martin Kušej in Szene gesetzte deutschsprachige Erstaufführung des Stücks "Extrem teures Gift" der britischen Dramatikerin und Drehbuchautorin Lucy Prebble auf die jüngere Geschichte des Landes. Im November 2006 wurde der russische Dissident und ehemalige FSB-Offizier Alexander Litwinenko, der zu diesem Zeitpunkt schon britischer Staatsbürger war, in London mit der hochradioaktiven Substanz Polonium vergiftet. In seinem 2017 publizierten Report zeichnet der "Guardian"-Journalist Luke Harding die Geschichte des politischen Attentats nach und zeigt, wie dieses Morde an anderen Kreml-Kritikerinnen sowie -Kritikern vorwegnahm und wie jene Kette von Korruption und Tod direkt zu Wladimir Putin führt. Lucy Prebble, bekannt für ihre Bearbeitungen von Schlüsselereignissen der jüngeren Wirtschafts- und Politgeschichte, verarbeitete die Chronik eines präzise orchestrierten Aufstiegs an die Macht zu einem Politthriller, der zugleich auch skurrile Farce und präzise dokumentarische Spurensuche ist. Zur Wien-Premiere von "Extrem teures Gift" wird die Witwe des Ermordeten, Marina Litwinenko mit dem Soziologen Mischa Gabowitsch, der zu Protestbewegungen in Russland arbeitet, und der Menschenrechtsexpertin Anna Schor-Tschudnowskaja die politische Lage analysieren – und fragen, welche Chancen auf Veränderungen sich bieten.
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