Der Südwesten in Farbe - Amateurfilme von 1936_1944
Folge 1 | Geschichte
Es waren Hobbyfilmer, die das Leben jenseits der offiziellen NS-Propaganda abbildeten: auf 8 oder 16mm-Film und - das ist die eigentliche Sensation - in Farbe. Der Beruf des Köhlers war damals schon so gut wie ausgestorben, doch ein Hobbyfilmer hat festgehalten, wie er den Kamin seines kunstvoll geschichteten Holzkohlemeilers am Brennen hält. Auch eine "Kartoffelhexe" kennt heute kaum noch jemand: Stolz präsentiert ein Bauer, wie die "Erdäpfel" von einer drehenden Spindel mit langen Zinken aus dem Boden geholt werden. Doch bei aller Privatheit, die Politik ist allgegenwärtig in den Aufnahmen der Amateurfilmer: Beiläufig blitzt das NSDAP-Parteiabzeichen am Revers. An jedem öffentlichen Gebäude, jedem Ausflugsdampfer eine Hakenkreuz-Fahne - und an beinahe jedem Wochenende gibt es irgendwo einen Umzug mit Marschmusik: zum 1. Mai, zum Erntedankfest, zum Kreistag der NSDAP. Für die SWR Dokumentation hat Autor Jan N. Lorenzen Archive und Sammlungen nach seltenen Filmaufnahmen durchsucht.
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