
Stationen
Kirche + Religion
Karriere machen und die Welt sehen – davon träumt Vera als Jugendliche. Sie schafft es und kämpft sich bis ganz nach oben. Vera Schneevoigt (58) zählt zu den wenigen Top-Managerinnen in der männerdominierten IT-Branche. Für Fujitsu, Siemens und Bosch reist sie von Kontinent zu Kontinent, als Expertin für Digitalisierung im Bereich Gebäudetechnik ist sie weltweit gefragt. "Haushalt und Familie sind nicht mein Ding", sagt Vera. Ihr Mann Thomas nimmt ihr zu Hause vieles ab. Dann kommt die Pandemie. Statt in ferne Länder zu reisen, sitzt Vera im Homeoffice fest. Sie nutzt die Gelegenheit und verbringt zum ersten Mal seit Langem wieder Zeit mit ihrer Familie. Ihre Eltern sind ihr fremd geworden und vor allem alt. Vera merkt, dass sie die beiden eigentlich gar nicht kennt. Kurzerhand fasst sie einen Entschluss: Zehn Jahre vor der Rente gibt sie ihre Konzernkarriere auf und kündigt die hoch bezahlte Festanstellung. Vera will sich um ihre Eltern kümmern und sie im Haushalt entlasten, sich Zeit nehmen für ihre Sorgen, ihnen wieder näherkommen – auch ihren Schwiegereltern. Getreu ihrem bisherigen Leben als Managerin beschließt sie: Ganz oder gar nicht. Pflege im Viererpack. "Ich habe ein bisschen Angst vor der Nähe der Familie. 40 Jahre lang war ich ja immer nur Gast. Ich habe Sorge, ob ich das aushalten kann", sagt Vera. Unser Profil Religion erleben - der Name "STATIONEN" ist Programm. Ob Stationen einer persönlichen Entwicklung oder Stationen des Kirchenjahrs, die Feste anderer Religionen oder Stationen des Lebens: Die Sendung fragt, wie Menschen denken und glauben und ermöglicht den Zuschauern, Religion (mit) zu erleben und ihre eigene Orientierung in einer komplizierten Welt zu finden.
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