
Presseclub
Zeitgeschehen
Der erwartete Erdrutschsieg der Republikaner ist ausgeblieben, die Demokraten sind nicht total abgeschmiert. Ist das für den Westen schon ein Grund zum Aufatmen? Es zeichnet sich ein denkbar knappes Ergebnis ab. Im Repräsentantenhaus haben die Demokraten ihre Mehrheit wahrscheinlich verloren. Im Senat dauert die Zitterpartie an. Wahrscheinlich wird erst die Stichwahl in Georgia Anfang Dezember für Klarheit sorgen. Im neuen Kongress werden auf jeden Fall eine Reihe von Hardcore-Trumpisten sitzen, wenn auch nicht so viele wie befürchtet. Ist das Wahl-Ergebnis also Anlass zum Optimismus oder doch eher Anlass zur Sorge? Verantwortlich für das relativ schlechte Abschneiden der Konservativen machen viele den amerikanischen Ex-Präsidenten Donald Trump, denn er hat längst nicht alle protegierten Parteifreunde durchgebracht, die Bidens Wahlsieg vor zwei Jahren bis heute leugnen. Ist das nun der Anfang vom Ende seiner Karriere oder wird er doch noch mal antreten? Werden sich die Republikaner von ihm distanzieren? Wer ist der republikanische Kandidat Ron DeSantis, der in Florida die Gouverneurswahl klar gewonnen hat und als größter parteiinterner Konkurrent von Trump gilt? Fakt ist: Die amerikanischen Wähler und Wählerinnen scheinen Donald Trump trotz ihrer Unzufriedenheit mit der Amtsführung von Joe Biden nicht mehr blindlings zu folgen. In vielen Bundesstaaten haben sie sich geweigert, Trump-Kandidaten in entscheidende Ämter zu bringen, wo sie die bevorstehende Präsidentschaftswahl 2024 hätten zertifizieren müssen. Ist das weniger schlechte Abschneiden der Demokraten ein Hoffnungsschimmer für die amerikanische Demokratie, deren Funktionieren gerade für die Europäer vor dem Hintergrund der wachsenden Spannungen mit China und Russland von grundlegender Bedeutung ist? Wie werden die veränderten Machtverhältnisse im Kongress die Außenpolitik des amerikanischen Präsidenten Biden verändern? Was kommt auf Deutschland zu? Der Presseclub ist eine aktuelle Diskussionssendung, in der das jeweils wichtigste politische Thema der Woche aufgearbeitet wird. Journalistinnen und Journalisten mit unterschiedlichen Standpunkten analysieren aus unterschiedlichen Blickwinkeln politische Ereignisse und Entwicklungen. Dabei wird der Hintergrund von Schlagzeilen aufgehellt, und es entsteht im Dialog ein Wettstreit um die Interpretation von politischen Vorgängen. Für das Publikum ergibt sich damit ein Angebot von Meinungen, die sich in der Diskussion überprüfen lassen müssen und auf diese Weise ihre Glaubwürdigkeit und Plausibilität unter Beweis stellen müssen.
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