
Der Bariton Andrè Schuen
Musikerporträt
So richtig nah kann man dem Südtiroler Bariton aus dem ladinischen La Val eigentlich nur auf der Bühne kommen. Privat möchte sich der junge Shootingstar der Baritone im Vergleich zu vielen seiner Kollegen nicht so gerne in die Karten schauen lassen. Wir begleiten diesen zurückhaltenden und spannenden Künstler ein halbes Jahr, der in vielerlei Hinsicht jetzt die Karriereentscheidungen seines Lebens treffen muss. Im Theater an der Wien begeistert er in Anno Schreiers UA "Hamlet" in der Titelpartie, auf der Seiser-Alm gibt er mit dem Pianisten Daniel Heide einen Liederabend und auf Schloss Elmau konzertiert er mit dem Boulanger-Trio. Mit dabei im Reisegepäck des erfolgreichen Musikers sind steter Zweifel, nachhaltiges Hinterfragen der sängerischen Leistung und viel Humor und Charme. Ganz gleich, ob er eine Partie in der Oper oder im Lied einstudiert, all seine Kraft, sein musikalisches und darstellerisches Können legt der 32-jährige Südtiroler in seine Interpretation und sofort wird klar: bei diesem Sänger, dieser Stimme, diesem Farbenreichtum liegt ein enormes Potential. Obwohl Schuen bereits mit den berühmtesten Dirigenten unserer Zeit gearbeitet hat – allein unter Nikolaus Harnoncourt war er in Mozarts Da Ponte Zyklus als Don Giovanni, als Figaro und als Guglielmo zu erleben – ist er sich seiner Sache alles andere als sicher. Schuen ist ein kluger, nachdenklicher Musiker. Er kennt die Kurzlebigkeit des Theaterbetriebs, analysiert seine Stimme und ihre Fähigkeiten genau und weiß um die behutsame, mutige Planung, die eine Sängerkarriere erfordert. Um dem Alltagswirbel zu entkommen, sucht der Vielreisende stets die Umgebung und das familiäre Umfeld seiner Heimat. Mitten in den Dolomiten findet er in der Musiker-Familie Schuen Unterstützung, Geborgenheit und Rückzug
Diese und 50.000 weitere Sendungen in
