

Von Gestein zu Gestein
Staffel 1, Folge 5 von 5 | Natur + Umwelt
Ein bestimmtes Gestein entsteht fast ausschließlich durch das Wirken von Lebewesen. Dieses Gestein bildet traumhafte Atolle und leuchtende Klippen sowie weitgehend unerforschte unterirdische Welten. Es prägt Landschaften und Lebensräume in aller Welt, ist aber eng mit dem Wasser verbunden - denn dort entsteht es. Die Rede ist von Kalkstein. Die Erkundungsreise in die Welt des Kalksteins beginnt vor den Kreidefelsen von Étretat in Frankreich. An Bord des Forschungsschiffs Tara untersucht der Meeresmikrobiologe Colomban de Vargas den Ursprung dieser eindrucksvollen Felsformationen. Um die Entstehung von Kalkstein zu verstehen, muss man sich zuerst mit Plankton befassen. Indem Plankton auf den Meeresboden sinkt und Kalkstein bildet, verändern marine Mikroorganismen unsere Welt entscheidend. Sie tragen auch zur Bindung von Kohlenstoff in Erdschichten bei. Und das ist noch nicht alles. Erdöl ist das Produkt von Kalkschlamm , der wiederum aus den Skeletten von Kalkflagellaten besteht. Das bedeutet, dass unsere Wirtschaft weitgehend auf Plankton-Friedhöfen basiert. Zuweilen tauchen die "Plankton-Friedhöfe" auf dem Meeresgrund nach langer Zeit aus dem Wasser auf. Auf dem Festland entsteht daraus ein besonderer Lebensraum. So wie im Dover District in Großbritannien. Kalkstein bildet hier die Grundlage für eine Pflanzenwelt, die ohne Kalkstein nicht möglich wäre. Kreide ist deshalb ein so reiner Kalkstein, da sie hauptsächlich aus den Schalen von Meeresmikroorganismen besteht. Kommt Kreide mit Wasser und Bodensäure in Kontakt, löst sie sich auf und setzt Kalzium frei. Das fördert die Verbreitung von Pflanzen, die Kalziumkarbonat benötigen oder bevorzugen, wie etwa eine Kalkwiese.
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