Jane Eyre
Drama
Das Schicksal meint es nicht gut mit Jane Eyre (Mia Wasikowska). Als Vollwaise landet sie bei ihrem lieblosen Onkel und dessen Familie. Jane, schon als Kind selbstbewusst und geradeheraus, gilt schnell als schwierig und wird ins Mädchen-Internat abgeschoben. Auch hier eckt sie bei den strengen Erziehern an, dabei sehnt sich Jane nur nach Anerkennung und Liebe. Doch sie ist zäh, klug und gebildet und übersteht die freudlosen Jahre ihrer Kindheit. Sie hat zum ersten Mal in ihrem Leben die Hoffnung, nicht länger herumgeschubst zu werden, als sie eine viel versprechende Anstellung als Gouvernante auf dem abgelegenen Anwesen Thornfield Hall findet. Mit der Haushälterin Mrs. Fairfax (Judi Dench) versteht sie sich auf Anhieb, ebenso mit ihrem Schützling, der kleinen Adèle (Romy Settbon Moore). Sogar mit dem Gutsbesitzer Edward Rochester (Michael Fassbender) kommt sie erstaunlich gut aus, obwohl es von ihm heißt: Er sei ein guter Herr, außer, er sei schlechter Stimmung - was fast immer der Fall ist. Rochester ist fasziniert von Janes außergewöhnlicher Persönlichkeit. So eine Frau ist ihm noch nie begegnet: uneitel, erfrischend schlagfertig, unangepasst. Sagt stets, was sie denkt, eine Eigenschaft, die in seinen Kreisen nicht sehr verbreitet ist. Er liebt die Unterhaltungen mit ihr, und seine Sticheleien bekommen schon bald einen liebevollen Unterton. Auch Jane fühlt sich zu dem anfangs mürrischen und verschlossenen Mann hingezogen, je näher sie ihn kennenlernt. Sie spürt eine große Seelenverwandtschaft zu ihm. Dennoch wagt sie nicht, auf eine Verbindung mit ihm zu hoffen. Es geht das Gerücht, dass Rochester schon bald die hübsche Blanche Ingram (Imogen Poots) heiraten wird. Außerdem beunruhigen seltsame mysteriöse Vorfälle die Bewohner des Landsitzes. Dennoch scheint sich alles zum Guten zu wenden - Rochester gesteht Jane seine tief empfundene Liebe und macht ihr einen Heiratsantrag. Doch ihr Glück finden sie lange nicht: Am Hochzeitstag kommt sein düsteres Geheimnis ans Licht. Die Erzählkraft von Charlotte Brontës weltberühmtem Roman wurde hier glänzend umgesetzt. Cary Joji Fukunagas Neu-Interpretation von 2011 stellt viele Verfilmungen dieses viktorianischen Stoffes in den Schatten. Geschickt erzählt er Jane Eyres Kindheit und Jugend in kurz skizzierten Rückblenden und sorgt so für zusätzliche Spannung und Dramatik. Eine der stärksten filmischen Umsetzungen des Klassikers, der bei aller Romantik auch seine mysteriösen und schaurigen Momente hat.
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