Mit dem Zug ...
Staffel 4, Folge 3 von 5 | Land + Leute
Eisenbahnen sind der Garant des zivilisatorischen Fortschritts - das sagte Atatürk, der Gründer der modernen Türkei, vor bald einem Jahrhundert. Filmautor Alexander Schweitzer geht, von Istanbul aus, mit dem Zug durch die Türkei auf Entdeckungsreise. Er verlässt Istanbul, die Metropole am Bosporus, vom Bahnhof Haydarpasa aus auf Gleisen der ehemaligen Bagdadbahn. Vor ihm liegt eine fast 1.900 Kilometer lange Bahnfahrt durch Anatolien bis zum größten See der Türkei, dem Vansee ganz im Osten. Hier ist es nicht mehr weit bis zur iranischen Grenze. Schweitzer lernt eine moderne Türkei mit Hochgeschwindigkeitszügen genauso kennen wie den althergebrachten Meerschaumabbau. Auch in der Hauptstadt Ankara wird der Spagat zwischen Modernität und Tradition deutlich. Moderne Glasarchitektur und das Strammstehen der Schüler beim Singen der Nationalhymne - auch das ist die Türkei von heute. Da fährt dann sogar der Staatspräsident mit der Eisenbahn. Von Ankara aus legt Schweitzer seine Reise im Transasia-Express zurück, einem Zug, der Istanbul mit Teheran verbindet. Er führt immer weiter Richtung Osten, vorbei an schneebedeckten Bergen. Schweitzer besucht einen Turkmenen bei seiner Arbeit als Schafshirte und lauscht einer Musikart, bei der die Sänger Nadeln zwischen die Lippen stecken. Es ist ein Wettbewerb, bei dem der erste, der blutet, verliert. Immer weiter rattert der Zug Richtung Osten. Unter Wasser beobachtet Alexander Schweitzer so genannte Doktorfische, die bei der Behandlung der Schuppenflechte helfen sollen. Noch weiter im Osten geht es im Kurdengebiet durch das "Tal des Todes". Östlich von Elazig wird der Zug von Sicherheitsleuten bewacht. Die PKK ist hier aktiv. Nach weiteren Stunden erreicht Schweitzer den Vansee. Er ist etwa sieben Mal so groß wie der Bodensee. Schweitzer steigt gemeinsam mit dem Gepäckwaggon um auf eine Eisenbahnfähre. Um den See herum führen nämlich keine Schienen. Im See soll es aber ein Ungeheuer geben, das auf den Namen "Vanessie" hört. Etwa neunzig Kilometer vor der Grenze zum Iran endet diese einzigartige Fahrt durch eine Türkei fernab der Touristenströme.
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