
Die Geldroboter
Computer + Informatik
Zeit ist Geld: Im automatisierten Börsenhandel machen diejenigen das beste Geschäft, die über das schnellste Datennetz verfügen. Es geht um Millionstelsekunden. Computer handeln mit Computern, einzig ihren Algorithmen verpflichtet. Die Menschen sind längst ausgestiegen und haben das Spielfeld den weitaus effizienteren Geldrobotern überlassen. So ist ein unkontrollierbarer Finanzmarkt entstanden, in dem auf Krisen gewettet wird und Investitionen keine reale Größe mehr sind. Alles begann im Spielerparadies Las Vegas, wo Mitte der 1970er Jahre junge Physiker versuchten, mit Wahrscheinlichkeitsrechnungen die Bank zu überlisten. Ihre Algorithmen machten aus Roulette und Blackjack berechenbare Operationen - und ließen sich erfolgreich auf den Finanzmarkt übertragen. Handelscomputer, sogenannte Geldroboter, übernahmen nun die Rolle von Börsenmaklern. Der automatisierte Börsenhandel ist heute ein Multimilliarden-Dollar-Business. Nicht mehr die Investition an sich führt zum Gewinn, sondern der vielfache Kauf und Wiederverkauf. Winzige Spannen ergeben durch große Auftragsvolumen riesige Profite - oder aber fast unvorstellbare Verluste. Als im Februar 2018 die Kurse weltweit in die Tiefe stürzten, hatte niemand eine Erklärung dafür. Binnen weniger Minuten lösten sich Milliarden Dollar in nichts auf. Beinahe kam es zu einer neuen Weltwirtschaftskrise. Inzwischen sind sich Experten einig, dass es Geldroboter waren, die den Kollaps des Börsenhandels verursachten. Nicht weil sie fehlerhaft programmiert oder ineffizient waren - sie waren schlicht und ergreifend zu schnell. * Themenabend: KI - Endspiel für den Menschen? Weltweit werden "alte" Überwachungskameras durch neue ersetzt, ausgestattet mit Gesichtserkennung, betrieben von Künstlicher Intelligenz. Besonders Frankreich und die USA wollen so den Kampf gegen den Terror vorantreiben "Überwacht: Sieben Milliarden im Visier" hinterfragt die Effizienz der permanenten staatlichen Kontrolle und zeigt wie die Künstliche Intelligenz zum Mittel der Unterdrückung werden kann. China gelingt es schon heute, mit einem flächendeckenden Netz aus Kameras, die Uiguren zu unterdrücken. Ein technischer Fortschritt, der China zur ersten digitalen Diktatur der Welt gemacht hat. Doch wer entwirft die Codes, die unseren Alltag vorschreiben wollen? "iHuman" begleitet Pioniere auf Spitzenpositionen, die am Rennen um die ultimative Künstliche Intelligenz (KI) beteiligt sind. Ihre Geschichte führt uns in die Mitte der boomenden KI-Industrie. Der Film positioniert sich dabei an der Front eines wachsenden Konflikts der digitalen Welt. Auf der einen Seite geben Großunternehmen wie Google vor, dass wir KI brauchen, um Klimawandel, Krebs oder Hunger zu bekämpfen. Auf der anderen Seite behaupten Menschen wie Elon Musk, dass KI die größte Bedrohung für die Menschheit darstellt. Wird Künstliche Intelligenz die neue Atombombe, wenn wir die Macht dieser neuen Technologie nicht überschauen können? Was kommt hier auf uns zu? Tausendstel von Sekunden. Wo der Mensch zu langsam ist, hat die Künstliche Intelligenz längst das Ruder in der Hand. "Die Geldroboter" entscheiden darüber, wer ein Geschäft macht und wer nicht. Seit den 80ern gewinnt der computergestützte Börsenhandel an Einfluss und erzeugt bisher unbekannte Herausforderungen. Wie gehen die Roboter mit Risiken um, wie manipulieren sie Kurse und wer haftet, wenn Künstliche Intelligenz die private Altersvorsorge verwettet?
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