
RESPEKT kompakt
Folge 84 | Gesellschaft + Soziales
Depressionen, Ess- und Angststörungen, Suchtverhalten nehmen bei Jugendlichen schon seit Jahren massiv zu. Mit Corona wird aus dem gefährlichen Trend eine handfeste Krise. Nimmt die psychische Gesundheit einer ganzen Generation Schaden? Ärzte und Psychotherapeuten schlagen Alarm, weil Behandlungsangebote fehlen, Jugendarbeit kaum möglich ist und Schüler:innen im Homeschooling mit ihren Problemen allein bleiben. Psychische Gesundheit ist entscheidend für Lebensqualität, Leistungsfähigkeit und soziale Teilhabe. Eine Ressource, die sich hauptsächlich im jungen Alter entwickelt. Dazu sind aber bestimmte Voraussetzungen nötig: Sicherheit und Freiraum, eine Peergroup, Perspektiven. In der Pandemie fehlt das alles. In der RESPEKT-Reportage erzählen Jugendliche, wie sie damit klarkommen, dass Freizeit- und Bildungsangebote wegbrechen, die täglichen Routinen, das soziale Umfeld. RESPEKT-Moderatorin Sabine Pusch trifft Lucia Thüroff, die als Sozialpädagogin erlebt, wie Suchtverhalten, Bewegungsmangel, familiäre Gewalt zunehmen. Und wie schwierig es ist, den Kontakt zu Jugendlichen aus sozial schwierigen Verhältnissen zu halten – zu denen also, die von der Pandemie-Situation ganz besonders betroffen sind. Wie die Siebtklässlerin Saral, die mit ihrer Familie zu viert in einem Zimmer wohnt und als Kontakt zur Schule nur ein Handy hat, das sie mit der Familie teilt. Was bedeutet es eigentlich, wenn jede:r vierte Schüler:in an psychischen Problemen leidet? Das will die RESPEKT-Moderatorin von Jana Zeh erfahren. Die 19-Jährige lebt seit langem selbst mit Depressionen, kommt heute aber damit zurecht. Mit 17 gründete sie „ich bin nicht alleine“, eine Selbsthilfegruppe für psychisch Kranke und macht einen Mental-Health-Podcast. Mit Moderatorin Sabine Pusch spricht sie darüber, was die Gesellschaft für die psychische Gesundheit Jugendlicher tun müsste und was Betroffenen wirklich hilft. "RESPEKT" will dazu beitragen, Demokratie, Grund- und Menschenrechte nicht nur als abstrakte Begriffe zu verstehen, sondern als Werte des gemeinschaftlichen Lebens. Die Online-Videos und TV-Reportagen überprüfen Vorurteile und Klischees wie Fremdenfeindlichkeit, Islamfeindlichkeit, Homophobie oder Sexismus. Die Presenter Sabine Pusch, Rainer Maria Jilg und der aus Syrien stammende Schauspieler Ramo Ali treffen Menschen, die sich für Weltoffenheit und Toleranz einsetzen. Mit Ironie und in lockerem Ton zeigen sie, wie Grundwerte und Menschenrechte im Alltag gelebt werden können – und warum wir alle von einem solidarischen Miteinander profitieren. Umfragen mit Passanten ergänzen den Blick auf das jeweilige Thema. Eine "Zahlen und Fakten"-Rubrik hilft dabei, die unterschiedlichen Standpunkte zu beurteilen und sich eine fundierte Meinung zu bilden.
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