

Presseclub
Zeitgeschehen
Ob im Supermarkt oder an der Tankstelle, jeder merkt sofort: Die Verbraucherpreise bewegen sich auf Rekordniveau. Das spiegelt auch die Inflationsrate. In Deutschland liegt sie knapp unter 5 Prozent, in der ganzen Eurozone sogar noch darüber. Viele haben deshalb diese Woche gespannt nach Frankfurt geschaut: Würde die Europäische Zentralbank ihre Politik des billigen Geldes beenden und eine Zinswende in Aussicht stellen? Der politische Druck war gewaltig. Doch nein, die EZB hält an ihrem Kurs fest – zumindest vorläufig. Fataler Fehler oder richtige Antwort, um die konjunkturelle Erholung in der Pandemie nicht abzuwürgen? Politik und Wirtschaft streiten schon länger über die Ursachen der Inflation. Ist es die EZB mit ihrer expansiven Geldpolitik, sind es die Gas- und Ölkartelle in Russland und die OPEC? Oder ist die ökologische Energiepolitik der Ampel dafür verantwortlich? Lange Zeit glaubten Experten, die Teuerung werde vorübergehen, wenn sich die Konjunktur nach der Pandemie erholen würde. Doch inzwischen mehren sich die Befürchtungen, dass die steigenden Preise uns noch länger begleiten werden. Zu spüren bekommen das vor allem Geringverdiener, die jeden Cent umdrehen, um ihren Lebensunterhalt zu bestreiten. Zu spüren bekommen das aber auch alle Sparer, die ihr Geld trotz Minuszinsen auf Bankkonten geparkt haben, weil ihnen Aktien zu unsicher sind. Ihr Vermögen schmilzt dahin. Wie soll die Regierung auf die Inflation reagieren, um eine Verarmung ganzer Bevölkerungsschichten zu verhindern? Reicht es, Wohngeldbeziehern einmalig Heizkostenzuschuss zu zahlen oder brauchen wir weitergehende Schritte? Darüber diskutiert WDR-Programmdirektor Jörg Schönenborn mit seinen Gästen: • Ulrike Herrmann, taz.die Tageszeitung • Lisa Nienhaus, DIE ZEIT • Daniel Stelter, Wirtschafts- und Finanzexperte, freier Autor • Andreas Tyrock, Westdeutsche Allgemeine Zeitung Der Presseclub ist eine aktuelle Diskussionssendung, in der das jeweils wichtigste politische Thema der Woche aufgearbeitet wird. Journalistinnen und Journalisten mit unterschiedlichen Standpunkten analysieren aus unterschiedlichen Blickwinkeln politische Ereignisse und Entwicklungen. Dabei wird der Hintergrund von Schlagzeilen aufgehellt, und es entsteht im Dialog ein Wettstreit um die Interpretation von politischen Vorgängen. Für das Publikum ergibt sich damit ein Angebot von Meinungen, die sich in der Diskussion überprüfen lassen müssen und auf diese Weise ihre Glaubwürdigkeit und Plausibilität unter Beweis stellen müssen.
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