Schätze der Welt - Erbe der Menschheit
Folge 237 | Kunst + Kultur
Im Grenzgebiet der US-Staaten Colorado, Utah, Arizona und New Mexico befindet sich der "Grüne Tisch" - Mesa Verde. Der Name stammt von den ersten spanischen Einwanderern. Sie charakterisierten damit treffend die Tafelberge des Hochplateaus im Westen der USA. An einem kalten Dezembertag 1888 entdeckten zwei Cowboys auf der Suche nach entlaufenen Rindern in Mesa Verde Pueblosiedlungen, in denen einst Hunderte von Indianern gelebt haben mussten. Doch wo waren die Bewohner? Erst Wissenschaftlern gelang es, das Rätsel zu lösen. Die geheimnisvollen Bauwerke wurden einem geheimnisvollen Indianerstamm zugeschrieben, dessen Name "Anasazin" bis dahin nur aus Legenden bekannt war. Die "Ahnen" oder "ehrwürdigen Alten" sollten sich vor über 1.400 Jahren auf der fruchtbaren Hochebene niedergelassen und eine, im Norden Amerikas völlig untypische, fast städtische Kultur entwickelt haben. Die zweite Station liegt rund 250 Kilometer südwestlich im Tal des Rio Grande. In Nachbarschaft zur Künstlerkolonie Taos leben die Pueblo-Indianer. Im 10. Jahrhundert ließen sich hier Nachfahren der Anasazin-Indianer nieder. Seit damals hat sich dieser Ort kaum verändert. Um die vom Taos Pueblo River durchflossene Plaza gruppieren sich zwei, im Adobestil erbaute, Langhäuser, zwei Kirchen und mehrere Kivas. Die Taos-Indianer betreiben Landwirtschaft, Pferde- und Rinderzucht oder gehen außerhalb zur Arbeit. Sie gelten als besonders traditionsbewusst und religiös. "Ruhender Wolf", einer der Häuptlinge, erzählt von den Traditionen seines Stammes und von seiner Hoffnung, dass auch künftige Generationen nach den Wertvorstellungen ihrer Vorfahren leben. Taos Pueblo ist kein Museumsdorf. Es ist ein lebendiges Kulturerbe und ein Symbol der Ureinwohner Nordamerikas.
Diese und 50.000 weitere Sendungen in
Link auf diese Seite