

Kapitalismus-Kritiker macht sich die Taschen voll
Der unverhoffte Charme des Geldes
Komödie
Pierre-Paul (Alexandre Landry) ist ein guter Mensch, stets bereit, den Obdachlosen in seiner Heimatstadt Montreal zu helfen. Aber auch der promovierte Philosophie-Student leidet unter der gegenwärtigen wirtschaftlichen Krise. Zumindest hat er als Paketfahrer einen Job gefunden. Sein Leben verändert sich radikal, als er nach einem Raubüberfall zufällig in den Besitz prall gefüllter Geldsäcke kommt. Zunächst versteckt er den neuen Reichtum. Doch dann möchte er das Geld auch ausgeben. Pierre-Paul trifft sich mit dem schönen Callgirl Aspasia. Bald verlieben sich die beiden ineinander. Nachdem Pierre-Paul von seinem Geldschatz erzählt hat, bringt ihn Aspasia in Kontakt mit einem Offshore-Banker. Dieser ist jedoch in einen Sexskandal verwickelt. Wenig später lernt Pierre-Paul einen soeben aus dem Gefängnis entlassenen älteren Mann kennen. Der ehemalige Biker-Boss entpuppt sich als veritabler Wirtschaftsexperte. Mit seiner Hilfe und der von Aspasia versucht Pierre-Paul das Geld zu investieren, bevor ihm Polizei, Finanzamt und Mafia auf die Schliche kommen. Der kanadische Filmemacher und Oscar-Preisträger Denys Arcand ("Die Invasion der Barbaren") realisiert Genre-Filme, um ihre Konventionen und Regeln zu brechen. Auch "Der unverhoffte Charme des Geldes" ist weit mehr als eine Kriminalkomödie. Schon die Figurenzeichnung der Protagonisten ist unkonventionell und überraschend. Der Held des Filmes ist ein neurotischer Kapitalismus-Gegner, seine Geliebte trägt das Pseudonym einer griechischen Philosophin, und der raubeinige Ex-Knacki offenbart sich als Finanzgenie. Erneut spart Arcand nicht mit Gesellschaftskritik: Die satirisch bissigen Anspielungen reichen von der korrupten FIFA bis hin zu machtbesessenen Finanzbeamten und Politikern.
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