Damals ...
Folge 29 | Zeitgeschichte
Mehr als 50 Jahre hat Albert Neumaier, genannt Bertl, als Bierfahrer in der Münchner Augustinerbrauerei gearbeitet. Ulrich Frantz hat 2004 ihn porträtiert. Albert Neumaier hat sein ganzes Leben auf der Schwanthalerhöh' verbracht: 1935 geboren, ist er in dem Münchner Stadtviertel groß geworden, hat hier geheiratet, gearbeitet, gelebt und sich dann zur Ruhe gesetzt. Früher war die Schwanthalerhöh' geprägt von mehreren großen Münchner Brauereien: Hacker, Pschorr, Spaten, Löwenbräu und Augustiner. Die meisten Bewohner gingen hier zur Arbeit oder betrieben einen der unzähligen kleinen Läden und Werkstätten, auf der Straße grüßte man sich mit Namen, blieb gern auf einen Ratsch stehen oder traf sich am Feierabend zum Karteln - eine Kleinstadt in der Großstadt. Inzwischen ist die Schwanthalerhöh' international, man hört alle erdenklichen Sprachen und findet alles vom Döner Kebab bis zum chinesischen Frühlingsröllchen. Und mittendrin, in diesem Porträt aus dem Jahr 2004, der Bertl, wie er von allen Freunden und Kollegen genannt wird, weil man "einen alten Baum nicht verpflanzt", und auch, weil gleich ums Eck die Wiesn ist. Das Oktoberfest ist für ihn der Höhepunkt des Jahres: Dort hat er früher mit den Münchner Schäfflern getanzt, denen er immer noch voll Stolz angehört, und 50 Jahre lang Bier angeliefert, für die Münchner Augustiner-Brauerei.
Diese und 50.000 weitere Sendungen in
Link auf diese Seite