
It Follows
Horrorfilm
Der amerikanische Independent-Regisseur David Robert Mitchell spielt ironisch und doch bedrohlich mit den Ängsten der Adoleszenz und den Stilmitteln des Horror-Genres. Glänzende Darsteller - allen voran Maika Monroe als Protagonistin Jay -, sinnliche Bilder und ein hypnotischer Elektro-Soundtrack (Desasterpeace) machten "It Follows" zu einem der Horror-Überraschungserfolge der letzten Jahre. "It Follows" ist Mitchells zweite Regiearbeit. Wie schon in seinem Debüt, dem Coming-of-age-Drama "The Myth of the American Sleepover" (2010) stehen auch hier die Befindlichkeiten amerikanischer Heranwachsender in der ehemaligen Industrie-Metropole Detroit im Mittelpunkt. Mitchell hat sich diesmal dem Horrorgenre zugewandt, um die Ängste und Nöte der Teenager sicht- und fühlbar zu machen. Das "Es", dieses die jungen Menschen mit penetranter Langsamkeit verfolgende Monster, wird zur Metapher für die Ambivalenz der jugendlichen Gefühle, die sich zwischen Lust und Moral, Kind- und Erwachsensein, Schuld und Unschuld bewegen. In "It Follows" schauen die Teenager schwarz-weiße TV-Serien der 70er Jahre auf einem Röhrenfernseher und stellen damit auch den Bezug zu einer großen Zeit des amerikanischen Horrorfilms her. In die Regiearbeit Mitchells fließt John Carpenters Vorstadthorror "Halloween" ebenso ein wie "A Nightmare on Elm Street" von Wes Craven. Die übernatürlichen Wesenheiten erinnern in ihrer Langsamkeit und Zerstörtheit an George A. Romeros Zombie-Streifen ("Dawn of the Dead", 1978). Zugleich ist "It Follows" in seiner zart-bitteren Darstellung sexuell selbstbestimmter Teenager eher dem modernen skandinavischen Horror wie zum Beispiel "So finster die Nacht" von Tomas Alfredson zuzurechnen.
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