
Kulturplatz
Kunst + Kultur
Die Microsoftsystemschrift «Haettenschweiler» hat Kultstatus. Schriften prägen Produkte, Handschriften prägen unser Denken. Geht die Handschrift im digitalen Zeitalter verloren? Alle schreiben heute weniger von Hand als vor 20 Jahren, so viel ist klar. Und manche orakeln, dass die Handschrift ausstirbt. Und damit ein Ausdruck der Individualität. Tippen also alle bald nur noch auf den Computern herum? Welche Auswirkungen hätte der Verlust der Handschrift? Der Schweizer Kurator Hans Ulrich Obrist sammelt seit Jahren «Handschriften» von Künstlerinnen und Künstlern und zelebriert diese auf seinem Instagram-Kanal. Der Zuger Schriftengestalter Walter F. Haettenschweiler zelebrierte ebenfalls die Schrift, die grafische Schrift. Und probierte aus, welche Wirkung die Typografie auf den Menschen hat. Seine Schriften stehen für ihre Zeit und sind heute doch aktueller denn je. Das zeigt eine grosse Ausstellung im Zürcher Museum für Gestaltung. «Das Schreiben war immer da», sagt die junge Kunstschaffende Lidija Burcak. Für sie war das Tagebuchschreiben lange ein Rückzugsort, ein Ort, an dem sie ganz sie selbst sein konnte. Bis sie vor ungefähr 6 Jahren begann, ihre Tagebucheinträge vor Publikum vorzulesen. Und feststellte, dass ihre Texte die Menschen zum Lachen bringen, berühren, zu Tränen rühren. Nun ist daraus ihr erstes Buch entstanden. Die Graphologie, also die Analyse von Handschriften, mit der man versucht, dem Charakter eines Menschen auf die Spur zu kommen, fasziniert viele. Bis vor ein paar Jahren wurde sie häufig bei Bewerbungsverfahren eingesetzt, doch das geschieht immer weniger. Spannend bleibt dieses Verfahren trotzdem und Eva Wannenmacher unterhält sich mit dem Präsidenten der SGG Schweizerischen Graphologischen Gesellschaft, Markus Furrer, über Möglichkeiten und Grenzen der Graphologie. Vom schönen Schreiben Und: «Kulturplatz» schickt Eva Wannenmacher in einen «HandLettering»-Workshop. Im Atelier Kokosweiss soll sie lernen, wie «Schönschreiben» professionell funktioniert. Ein «Kulturplatz» rund um das Kulturgut Schrift. "Kulturplatz" findet mitten im Leben statt: im Supermarkt, am Musikfestival, im Wald. Denn Kultur ist viel mehr als Musik, Literatur und Kunst. Kultur durchdringt unser Leben. Wo jemand nachzudenken beginnt, da entsteht Kultur. Diesem Credo ist "Kulturplatz" verpflichtet. Die Sendung will für Kultur begeistern und behält dabei die wichtigsten Akteure und Ereignisse des Kulturbetriebes im Blick. "Kulturplatz" spürt Trends auf und präsentiert Neuentdeckungen.
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