

Das Geschäft mit der Nachhaltigkeit - Wer verdient an unserem schlechten Gewissen?
Gesellschaft + Soziales
Viele Menschen möchten so gerne alles richtigmachen. Sie haben immer wieder das Gefühl, dass man noch mehr tun könnte. Diese Sehnsucht macht uns zu dankbaren Opfern von Greenwashing aller Art. Durch die Medien kursiert etwa immer wieder die Meldung, dass Verbundkartons bei Saft und Milch viel nachhaltiger seien, wegen ihres geringen Gewichts und weil Pfandflaschen weit transportiert würden. Die Studie, auf die sich dabei alle berufen, stammt vom renommierten IFEU-Institut, ist aber trotzdem schlicht falsch. Auftraggeber war ausgerechnet die Verbundkartonindustrie, und die hat IFEU falsche Zahlen geliefert, die das Institut ungeprüft übernommen und zugrunde gelegt hat. Thomas Fischer, Leiter für Kreislaufwirtschaft bei der Deutschen Umweltstiftung, kritisiert, dass es diese Art Gefälligkeitsstudien immer öfter gibt. Teils führt die Strategie, Kunden mit ökologischer Anmutung zu gewinnen, sogar zum direkten Gegenteil: Frosta stellt gerade seine Säcke für Tiefkühlgemüse von Plastik auf Papier um. Fühlt sich für die Kundschaft besser an, bringt der Umwelt aber nichts: Denn als Einwegartikel ist die Ökobilanz von Papier noch schlechter als die von Plastik.
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