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Folge 965 | Gesellschaft + Soziales
Landwirt Manfred Greiner bewirtschaftet in Walding bei Linz einen Hof, zu dem auch Wald gehört. Wird dort ein Baum gefällt, geht das gute Stammholz ins Sägewerk, aus den Resten macht er Hackschnitzel. Sie kommen in eine kleine Nahwärme-Anlage, die aktuell vier Wohnblöcke mit 70 Wohnungen beheizt. Bereits vor zwei Jahren beschlossen er und weitere 15 Landwirte diese Anlage zu vergrößern. Ein Wagnis, doch die Gemeinde sagte zu, öffentliche Gebäude wie Kindergarten, Seniorenheim und Sportpark anzuschließen. Gas war 2020 noch günstig, das Interesse von Privatleuten eher verhalten. Aber seit dem Ukrainekrieg können sich die Landwirte vor Anfragen kaum retten. Das spornt sie an: Bis Weihnachten soll die Anlage vier Mal so viel Heizenergie liefern wie ursprünglich geplant. Auch in Bayern wächst das Interesse an der sicheren Wärme aus der Region. Klaus Jekle versorgt bereits ein ganzes Dorf mit seiner Biogasanlage. Und er hilft mit, dass viele interessierte Bürger in seiner Nachbarschaft es ihm nachmachen können. Bei der Umsetzung kämpfen die Landwirte aber nicht nur mit Nachschub-Problemen durch Lieferengpässe, sondern auch mit politischem Gegenwind: Die EU stellt aktuell in Frage, dass Holz auch künftig als erneuerbarer Energieträger gelten darf. Europas Wälder müssten geschützt werden. Ist das auch sinnvoll für Hackschnitzel aus Restholz? Und was bedeutet das für die Einhaltung der Klimaziele in Europa?
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