

Bis heute aktuelle Kult-Biker-Geschichte
Easy Rider
Roadmovie
Wyatt, Billy und George fahren auf ihren Motorrädern von Kalifornien nach New Orleans. Die Reise wird ein psychodelischer Trip auf der Suche nach der großen Freiheit. Doch ihre Vorstellung von Freiheit ist anderen ein Dorn im Auge. Die Sehnsucht der Männer nach Freiheit verwandelt sich in einen Todestrip. Der ultimative Kultfilm der 60er-Jahre machte Fonda, Hopper und Nicholson zu Stars und lief 1969 beim Festival in Cannes. Wyatt alias Captain America (Peter Fonda) und sein Kumpel Billy (Dennis Hopper) schmuggeln Kokain aus Mexiko nach Kalifornien und sind durch das Drogengeld erst einmal unabhängig. Sie fahren auf ihren frisierten Harley-Davidson-Choppern von L.A. nach New Orleans zum Mardi Gras, dem dortigen Karneval. Unterwegs werden sie in einem Motel abgewiesen, aber von einer freundlichen Farmerfamilie bewirtet. Sie machen halt bei einer Hippiekommune in den Bergen, fahren übermütig einer Parade hinterher und werden dafür in Las Vegas ins Gefängnis gesteckt. Dort treffen sie den jungen Anwalt George Hanson (Jack Nicholson) aus gutem Hause, der in der Zelle seinen Rausch ausschläft. Er holt sie aus dem Gefängnis, und sie nehmen ihn mit auf ihren Roadtrip. Sie verstehen sich gut, rauchen Joints und freuen sich an der schönen Landschaft. In einem Örtchen in Louisiana wollen sie in einem Restaurant essen, flirten mit den Mädchen dort und werden von den aufgebrachten männlichen Einheimischen verjagt. So kampieren sie nachts im Freien, doch die Dorfbewohner überfallen sie und schlagen mit Baseballschlägern auf sie ein. George Hanson stirbt an den Verletzungen. Wyatt und Billy fahren am nächsten Tag zu einem von Hanson empfohlenen Bordell in New Orleans. Doch die Stimmung ist umgeschlagen, und als Wyatt dort ein düsteres I-Ging-Orakel erhält, verstärkt sich seine Todesahnung. Der gemeinsame LSD-Genuss mit zwei Prostituierten wird zu einem psychedelischen Trip. Am Tag darauf wird Billy auf der Landstraße aus einem vorbeifahrenden Pick-up heraus von zwei Rednecks bedroht und zeigt ihnen den hochgestreckten Mittelfinger. Daraufhin erschießen die Rednecks Billy. Entsetzt versucht Wyatt, Hilfe zu holen, doch der Pick-up wendet, rast auf ihn zu, und auch auf ihn wird geschossen. Schließlich explodiert das getroffene Motorrad mit seinem Fahrer am Straßenrand. Bei den Dreharbeiten zu Roger Cormans "The Trip", an denen Peter Fonda und Dennis Hopper 1967 teilnahmen, entstand die Idee zu "Easy Rider". Beide hatten bereits vorher an Rockerfilmen mitgewirkt und nutzten diese Erfahrungen für ihr neues Projekt. Locker ließen sie sich von einer wahren Begebenheit inspirieren: In den Südstaaten waren in den 60er-Jahren zwei Motorradfahrer von Einheimischen ohne Grund umgebracht worden. Wenig Dialoge, kein festes Drehbuch, Improvisation, zeitgenössische Rockmusik (zehn Lieblingslieder von Peter Fonda), kein Bühnenbild, dafür Außendrehs in der Landschaft. "A man went looking for America, and couldn't find it anywhere" - Ein Mann machte sich auf die Suche nach Amerika, doch er konnte es nirgends finden - dieser Satz steht auf dem Kinoplakat des Films. Die Weite des Landes, das Wyatt und Billy - wie dereinst Wyatt Earp und Billy the Kid - mit enormen Pferdestärken durchstreifen, vermittelt zwar noch ein Gefühl von Freiheit, doch gesellschaftlich ist sie längst zur Illusion geworden. "Easy Rider" nahm 1969 als offizieller Beitrag der USA am Filmfestival von Cannes teil, wo Regisseur Hopper mit dem Preis für das Beste Erstlingswerk ausgezeichnet wurde. Er gilt außerdem als einer der Meilensteine beziehungsweise Wegbereiter des "New Hollywood", da der finanzielle Erfolg des unabhängig produzierten Filmes Regisseuren wie Scorsese und Coppola die Türen Hollywoods öffnete.
Diese und 50.000 weitere Sendungen in
