Wahl in Berlin
Diskussion
Nach der pannenreichen Wahl im September 2021 müssen rund 2,75 Millionen Berlinerinnen und Berliner erneut wählen. Die einen sprechen von Blamage, die anderen von zweiter Chance. Es ist eine Wahlwiederholung, keine Neuwahl. Heißt: Am 12. Februar treten dieselben Spitzenkandidaten wie 2021 an. Die Ausgangslage für die Parteien aber hat sich verändert. So muss Franziska Giffey um ihr Amt als Regierende Bürgermeisterin kämpfen. Rot-Grün-Rot ist das aktuelle Regierungsbündnis in der Hauptstadt. Doch die Zufriedenheit mit der Regierungsarbeit der Berliner SPD schwindet, Umfragewerte bröckeln, die Sozialdemokraten liegen teils nur noch auf Platz 3, hinter CDU und Grünen. Das führt im Wahlkampf zu klaren Ansagen: Das Rote Rathaus solle nicht weiter von Rot geführt werden. Berlin brauche ein Update, sagen die Grünen mit Spitzenkandidatin Bettina Jarasch. 2021 war es ein Duell zwischen den beiden Frauen Jarasch und Giffey. Nun aber mischt auch CDU-Mann Kai Wegner mit. Seine Umfragewerte steigen, und damit scheinen viele Bündnisse möglich nach der Wahl. Sogar Schwarz-Grün, was über Jahre in Berlin undenkbar schien. Für die Linken mit Spitzenkandidat Klaus Lederer scheint die Chance aufs Weiterregieren dagegen eher zu schrumpfen. Denn das bestehende rot-grün-rote Bündnis empfinden parteiübergreifend viele Berlinerinnen und Berliner als anstrengend. FDP-Kandidat Sebastian Czaja sähe am liebsten ein bürgerliches Bündnis von CDU und FDP im Rathaus. Allerdings kämpfen die Liberalen gegen den bundesweiten Abwärtstrend. Letzte Umfragen sahen die Partei nur knapp über fünf Prozent. Für die AfD geht wieder die Landesvorsitzende Kristin Brinker ins Rennen. 2021 kam sie auf acht Prozent, laut Umfragen könnte die Partei diesmal etwas zulegen. Allen Parteien bleibt nicht viel Zeit im laufenden Parlamentsbetrieb, rund um die Weihnachtszeit einen Wahlkampf auf die Beine zu stellen. Gut vorbereitet ist aber zumindest schon mal der neue Landeswahlleiter, der bereits vor der Gerichtsentscheidung ausreichend Papier für die Stimmzettel bestellte. 3000 Wahlhelfer zusätzlich wurden angeworben. Nichts soll diesmal schiefgehen. Geht es weiter mit Rot-Grün-Rot? Oder gibt es nach über 20 Jahren SPD-geführtem Senat einen Neustart in der Hauptstadt? Direkt aus dem Abgeordnetenhaus berichtet ZDF-Chefredakteurin Bettina Schausten ab 17.45 Uhr über den Wahlabend. An ihrer Seite ist Parteienforscher Karl-Rudolf Korte. Aktuelle Zahlen, Hochrechnungen und Analysen liefert die Forschungsgruppe Wahlen, präsentiert von ZDF-Politikchef Matthias Fornoff. In den 19.00-Uhr-"heute"-Nachrichten gibt es die neueste Hochrechnung und erste Interviews mit den Spitzenkandidaten der Parteien. Ab 19.35 Uhr begrüßt Hauptstadtstudioleiter Theo Koll Vertreter aller Bundesparteien zur "Berliner Runde". Begleitet wird der Wahlabend auch online. In der ZDFmediathek, auf heute.de und in der App sind jederzeit alle Informationen, Statements von Bundes- und Landespolitikerinnen und -politikern, aktuelle Prognosen und Hochrechnungen abrufbar. Auf facebook.com/ZDFheute/ und Instagram /zdfheute/ werden die interessantesten Stimmen der Wahlgewinner und -verlierer gesammelt, dazu erfahren Nutzerinnen und Nutzer in Erklärgrafiken die interessantesten Analyseergebnisse der FGW zur Wahl. Der gesamte Wahlabend ist live in der ZDFmediathek zu verfolgen.
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