Vom Bordell ins Jurastudium - Sandras Kampf gegen Menschenhandel
Gesellschaft + Soziales
Während sich ihre Freundinnen und Klassenkameraden aufs Abitur vorbereiten, arbeitet Sandra in einem Bordell. Nie hätte sich die Schülerin aus Bayern träumen lassen, in der Prostitution zu landen. Als aus einer Internetbekanntschaft ein Liebesverhältnis wird, ändert sich ihr Leben. Ihr erzählt ihr von bedrückenden Schulden, die er nur mit ihrer Unterstützung loswerden könne. Sandra will ihn nicht hängen lassen und. Von einer "Althure" wird sie angelernt, um im Rotlicht Geld zu verdienen. Bereits nach dem ersten Freier ist nichts mehr wie vorher: "Ich war gebrochen, war dort, wo er mich haben wollte", Sandra rückblickend. Als ihr das klar wird, ist es zu spät. Ihr Zuhälter kontrolliert sie, nimmt ihr das Geld ab. Schambehaftet kappt sie alle Verbindungen zur Welt außerhalb des Milieus. Erst als nach mehreren Jahren ihr Körper rebelliert und ihr Zuhälter das Interesse an ihr verliert, gelingt ihr der Ausstieg. Sie jobbt, holt ihr Abitur nach und beginnt ein Jurastudium mit einem klaren Ziel: Sie will ihren Zuhälter vor Gericht zu bringen. Die Kraft, sich aus der Rotlichtmilieu zu befreien, findet Sandra, weil sie andere davor bewahren möchte. "Alle sollen", so ihre Überzeugung, "wissen wie es dort wirklich zugeht." Seither kämpft sie auf gesellschaftlicher und politischer Ebene dafür, dass Deutschland nicht länger das Puff Europas bleibt. "Das System funktioniert nur", davon ist sie überzeugt, "weil es Menschenhändler gibt, die vulnerable junge Frauen zu ungewolltem Sex zwingen." Max Kronawitter hat Sandra ein halbes Jahr lang begleitet. Er zeichnet das Portrait einer sensiblen Frau, die das Leben im Bordell zu einer streitbaren Aktivistin gegen Zwangsprostitution und Menschenhandel gemacht hat. Diese Sendung ist nach der Ausstrahlung ein Jahr lang in der ARD Mediathek verfügbar.
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