Plauen - wunderbar verwandelt
Zeitgeschichte
Anfang des 20. Jahrhunderts war Plauen eine reiche Großstadt mit 128.000 Einwohnern. Die Dichte an Millionären war enorm. Großstadtflair versprühte damals besonders das legendäre Kaffeehaus Trömel mit bis zu 7.000 Gästen pro Tag. Doch so steil wie der Aufstieg von Plauen damals in ein paar Jahrzehnten war, war auch der Fall. Im Krieg zerstört und von der DDR gebeutelt konnte Plauen nie wieder an diese schillernde Zeit anknüpfen. Nur ein paar Kilometer entfernt von der innerdeutschen Grenze wehte in Plauen der Wind der Freiheit schon immer etwas stärker. Es war der 40. Jahrestag der DDR, der 7. Oktober 1989. Zu Tausenden machten die Plauener ihrem Unmut lautstark Luft und demonstrierten friedlich und völlig überraschend vor der kapitulierenden Staatsmacht gegen das bröckelnde Regime. Es war der Anfang vom Ende bereits zwei Tage vor der legendären Montagsdemo in Leipzig und der Beginn der Friedlichen Revolution. Die Plauener mussten für die errungene Deutsche Einheit einen schmerzhaft hohen Preis zahlen. Ein in der Stadtgeschichte beispielloses Sterben der traditionellen Großbetriebe begann und raubte den Menschen ihre Identität. Von den einstigen 24 prägenden Industrieriesen sind heute nicht mal mehr eine Handvoll kleingeschrumpfter Nachfolgerbetriebe übrig. Die Wirtschaft entwickelte sich seither kleinteilig und mittelständig. Auch das ist Wandel: In einem alten Manufakturgebäude entsteht gerade das neue Plauener Spitzenzentrum. Es soll der neue Touristen-Magnet werden und Tradition und Moderne verbinden.
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