
Lunchbox
Romanze
Frisch gebackenes Naan-Brot, duftendes Masala-Curry, cremiges Dal und würziges Chili: Jeden Tag kocht die junge Ila in Mumbai mit Hingabe für ihren Mann Rajeev. Ein Kurierdienst liefert die Lunchbox mit dem frischen Essen mittags ins Büro, doch ein Wort des Lobes kommt ihm nicht über die Lippen. Eines Tages unterläuft den Zustellern ein Fehler: Nicht Ilas Mann, sondern Sajaan Fernandes, ein kurz vor der Rente stehender Buchhalter, erhält Ilas Essen, das ihm sehr gut schmeckt. Rajeev bekommt Sajaans Kantinenessen aufgetischt, doch er ist zu beschäftigt mit seiner Arbeit und einer Affäre, um die Verwechslung überhaupt zu bemerken. Mit der nächsten Lunchbox schickt Ila ihrem Esser einen Brief. Und der sonst wortkarge und verschlossene Buchhalter antwortet ihr. Mit dem Briefwechsel beginnt eine zarte Romanze, aus der Ila und Sajaan neuen Lebensmut schöpfen. Eines Mittags ist Sajaans Lunchbox leer: Ila schlägt ihrem Brieffreund ein gemeinsames Essen in einem nahegelegenen Restaurant vor. Tausende von Büroangestellten in der Metropole Mumbai bekommen ihr Mittagessen, traditionell frisch gekocht von der Ehefrau, an ihren Arbeitsplatz zugestellt. Sogenannte Dabbawalas, Lunchbox-Kuriere, liefern die ineinander gestapelten Blechdosen mit dem Fahrrad zur Mittagszeit an die Büros aus. Dass die Lunchboxen, so ganz ohne Strichcode, nicht verwechselt werden, ist der Stolz der Dabbawalas, deren Logistik sogar schon von der Universität Oxford erforscht wurde. Die Begegnung, und sei es auch nur per Zettel, von Ila und Sajaan ist also einer höchst unwahrscheinlichen Fügung zu verdanken. "Lunchbox", eine ARTE-Koproduktion, ist der erste Langfilm von Ritesh Batra, der zuvor bereits drei Kurzfilme ("The Morning Ritual", "Gareeb Nawaz's Taxi", "Café Regular, Cairo") und mehrere Dokumentationen drehte. Der Film feierte seine Premiere 2013 bei der Kritikerwoche in Cannes, kam im September auf die indischen Leinwände und war auch in Deutschland im Kino zu sehen. Beim World Cinema Festival in Amsterdam erhielt er den Publikumspreis. ARTE zeigt den Film im Rahmen des Schwerpunkts zum Filmfestival von Cannes.
Diese und 50.000 weitere Sendungen in
