Kühe für Katar - Milch aus der Wüste
Wirtschaft + Konsum
Katar gehört durch sein Gasvorkommen zu den reichsten Ländern der Welt, ist aber bei Lebensmitteln auf Importe angewiesen. Nun will das kleine Emirat unbedingt Selbstversorger werden. Koste es, was es wolle. Seit Juni 2017 boykottieren Saudi-Arabien, Bahrain, Ägypten und die Vereinigten Arabischen Emirate Katar. Fatal für den kleinen Staat. Der Zugang auf dem Landweg ist dicht. Katar reagierte mit Mega-Investitionen in Infrastruktur und Wirtschaft. Der kleine Staat auf der Halbinsel vor Saudi-Arabien will sich aus dem Klammergriff lösen. Dabei ist ausgerechnet ein Kuhstall zur Pilgerstätte des Widerstands geworden. Zugegeben, ein großer: Mitten in der Wüste wurde eine gigantische, vollautomatisierte Milchfarm aus dem Sand gestampft. 20.000 Kühe sollen hier künftig für Milch, Joghurt und Fleisch "made in Quatar" sorgen. Die ersten 3.500 Kühe wurden dafür kurzerhand eingeflogen. Jetzt werden die Kühe mit dem Schiff geliefert. Schwarzbunte Holsteiner aus allen Teilen der Welt. Auch das Futter wird per Schiff herbeigeschafft, das Wasser für die Tiere aufbereitet. Ein gigantischer Aufwand. Ein Muskelspiel. Und Teil eines größeren Plans, mit dem Katar alternative Wirtschaftszweige zum lukrativen Gasgeschäft aufbauen will. Hierfür macht der Staat Zugeständnisse an ausländische Investoren, richtet Freihandelszonen ein, wirbt gezielt auch um deutsche Firmen. Ein Ende der Blockade ist nicht in Sicht. Doch statt der geplanten Isolation scheint sie Katar wirtschaftliche Reformen zu bringen. Film von Frank Eggers
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