Wir bleiben hier - Syrische Flüchtlinge in der Türkei
Folge 196 | Gesellschaft + Soziales
Etwa 3,6 Millionen Syrerinnen und Syrer sind seit Beginn des Bürgerkriegs in die Türkei geflohen. Kein Land der Welt beherbergt derzeit so viele Flüchtlinge. Viele haben sich inzwischen gut integriert, arbeiten und leben in türkischen Großstädten. Andere verdienen sich ihr Auskommen als Landarbeiter und hausen in Hütten oder Zelten. Präsident Erdogan inszenierte sich jahrelang als Schutzherr der Muslime und nahm syrische Frauen, Kinder und Männer bereitwillig auf. Die türkische Bevölkerung steht jedoch im Zuge der Wirtschaftskrise den Flüchtlingen inzwischen zunehmend skeptisch gegenüber und von Seiten der Bevölkerung kommt es immer wieder zu gewalttätigen Übergriffen. Die Flüchtlinge leben in zunehmender Angst vor Abschiebung. Filmautor Oliver Mayer-Rüth begleitet eine in Istanbul arbeitende syrische Krankenschwester und einen an der türkisch-syrischen Grenze lebenden Hilfsarbeiter mehrere Monate bei ihren täglichen wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Herausforderungen als Flüchtlinge in der Türkei. Gezeigt wird, wie in der türkischen Stadt Bolu der offen rassistische Bürgermeister gegen Syrer hetzt und dabei viel Zustimmung bekommt. Z.B. von einem 68-jährigen Blumenhändler, der die wirtschaftliche Misere hautnah spürt und seinen Bürgermeister unterstützt. Widerstand gegen die Syrer-Feindlichkeit kommt von Menschenrechtsorganisationen. Sie haben in Istanbul den Bürgermeister verklagt und versuchen, in Bolu Syrerinnen und Syrern zu helfen.
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