Demontierung einer heilen 50er-Jahre-Welt
Dem Himmel so fern
Drama
In der amerikanischen Kleinstadt Hartford: Cathy erwischt ihren Ehemann Frank in flagranti bei einem Techtelmechtel. Und noch dazu mit einem Mann! Die Empörung über diesen regelrechten Skandal ist in der bürgerlichen Gesellschaft der 50er Jahre groß. Um sich von seiner vermeintlichen "Krankheit" zu kurieren, versucht es Frank erst mit Gesprächstherapie. Oder lieber Elektroschocks gegen Homosexualität? Seine stets lächelnde Ehefrau Cathy setzt alles daran, ihr perfektes Bilderbuchleben aufrechtzuerhalten. Sie ist eine aufopfernde Mutter, die perfekte Gattin und eleganteste Lady der ganzen Stadt und versucht das massive Problem, das mit einem Mal ihre Ehe infrage stellt, mit Würde zu lösen. Noch schlimmer als schwul zu sein, ist es in den Augen der weißen Bürger Hartfords allerdings, schwarz zu sein. Als Cathy in ihrer Einsam- und Trostlosigkeit anfängt, sich ihrem afroamerikanischem Gärtner Raymond anzuvertrauen, begeht sie damit einen regelrechten Tabubruch. Aus einem harmlosen, wenn auch innigen Spaziergang einer weißen Frau und einem schwarzen Mann wird ein Alptraum, der Cathy nacheinander Ehre, Ehe und Freunde verlieren lässt und Raymonds gesamte Existenz zu zerstören droht. Neben diesem "Drama" scheint die Homosexualität von Frank Whitaker zur Banalität zu schrumpfen. Ein Remake der goldenen 50er Jahre in den USA über gesellschaftliche Konventionen, Tabubrüche und Diskriminierung.
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