Todkranker Familienvater wird Auftragskiller
Der amerikanische Freund
Thriller
Der ruhige Mittdreißiger Jonathan Zimmermann (Bruno Ganz) stellt in seiner Werkstatt am Hamburger Hafen Bilderrahmen her und ist glücklich mit Marianne (Lisa Kreuzer) verheiratet. Er leidet jedoch an einer unerklärlichen Krankheit. Eines Tages taucht der Franzose Minot (Gerard Blain) in seinem Laden auf. Er teilt Jonathan mit, dass er unheilbar erkrankt sei und macht ihm ein unglaubliches Angebot. Für eine Viertelmillion soll er in Paris einen Killer der Mafia umbringen. Jonathan ist schockiert. Wer hat Minot von seiner Krankheit erzählt? Steckt der mysteriöse Amerikaner Tom Ripley (Dennis Hopper) dahinter, der sich ebenfalls für Jonathan zu interessieren scheint. Trotz seiner Skrupel nimmt Jonathan den Auftrag an, um seiner Frau und seinem Sohn Daniel (Andreas Dedecke) etwas vererben zu können. In Paris lässt er sich von Minot zu einem bekannten Spezialisten schicken und erfährt, dass er Leukämie hat. Er führt den Auftrag aus und kehrt unerkannt nach Hamburg zurück. Marianne ist wegen Jonathans geheimnisvollem Verhalten bereits misstrauisch geworden, doch es gelingt ihm, sie zu beruhigen. Minot erwartet ihn bereits, um ihn zu einem noch riskanteren Mord anzustiften. Er soll zu einem zweiten Spezialisten reisen. An Bord des Trans-Europa-Express nach München ist ein weiterer amerikanischer Mafioso (Samuel Fuller) mit seinen Leibwächtern. Verzweifelt nimmt Jonathan auch diesen Auftrag an. Er überlebt die Reise nur, weil ihm plötzlich sein amerikanischer Freund Tom zur Seite steht. Jonathan glaubt, dass nun alles vorbei ist, doch kurz darauf braucht Tom seine Hilfe. Minots Syndikat hält ihn für einen Verräter. Jonathans Freundschaft mit Tom verwandelt sich in einen todbringenden Pakt. Erst nachdem sich die Hauptdarsteller Bruno Ganz und Dennis Hopper geprügelt und betrunken hatten, konnten die Dreharbeiten beginnen. Erzählt wird die Geschichte eines todkranken Mannes, der skrupellos ausgenutzt und zum Mord angestiftet wird. Wenders' sehr eigenwillige Adaption des Romans "Ripley's Game" von Patricia Highsmith. Deren Figuren, so Wenders in einem Text für das Presseheft des Films, gingen ihn "ganz stark und unmittelbar an", denn aus "ihnen heraus entstehen die Geschichten der Highsmith, nicht umgekehrt, wie sonst meistens in Kriminalgeschichten, wo die Figuren von dem Lauf der Geschichte und der Handlung getrieben werden, mehr deren Funktion sind als deren Ausgangspunkt. Hier entstehen Geschichten aus Ängsten und kleinen Feigheiten und den ganz winzigen Fehlleistungen, die jeder kennt, so gut, dass man sie an sich selbst kaum noch bemerkt. (…) Dabei psychologisieren ihre Geschichten nicht. Im Gegenteil, sie handeln von Psychologie nur empirisch und ohne Erklärungen. Sie leiten nichts von Gesetzen ab. Hier ist alles eine Einzelheit und jeder ein Einzelner, kein Beispiel und keine Verallgemeinerung. Das hat viel mit meiner Arbeit zu tun, die ich mehr als eine dokumentarische auffasse denn als eine manipulierende. Ich möchte, dass meine Filme von der Zeit handeln, in der sie entstehen, von den Städten, den Landschaften, den Gegenständen, von allen, die mitarbeiten, von mir."
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