Die Nordreportage
Gesellschaft + Soziales
In Hamburgs nördlichstem Naturschutzgebiet, dem Duvenstedter Brook, brüten 100 Vogelarten. Auch Kraniche sind hier heimisch. Zwischen Frühjahr und Sommer brauchen sie besonderen Schutz. Einzigartig für Deutschland ist hier die selbstorganisierte "Kranichwache". "Die Nordreportage" begleitet Timo Depke - seit 30 Jahren ehrenamtlicher "Kranichwächter". Er sorgt mit Helfer*innen dafür, dass die Brut ungestört bleibt. Als Leiter der Arbeitsgruppe NABU Walddörfer setzt er sich mit anderen Ehrenamtlichen für die Renaturierung der Feuchtgebiete ein und kümmert sich um die Wiesenpflege. Denn von vollen Mooren, Teichen und Nasswiesen profitieren nicht nur Bodenbrüter wie Kraniche, sondern auch viele weitere Lebewesen im Brook. Dass alles miteinander zusammenhängt bei der Naturschutzpflege, wissen auch die Geografin Joanna Schadt und der Biologe Björn Rickert. Im Einsatz der Hamburger Umweltbehörde erproben sie innovative Methoden, um die bunten Wiesen ihrer Kindheit wieder zum Erblühen zu bringen. Heute dient das meiste Grünland in Deutschland zur Futterproduktion. Durch häufiges Mähen und den Einsatz von Düngemitteln ist die Anzahl der Insekten und Pflanzenarten deutlich zurückgegangen - mit Folgen für größere Tiere, die sich von ihnen ernähren. Mit handverlesenem Saatgut von Wildblumen, das sie auf die Grünflächen aussäen, wollen sie die Artenvielfalt erhalten: schließlich leben von einer einzigen Wildblumenart etwa zwölf verschiedene Insektenarten. Am Ende profitieren auch Amphibien und Wiesenvögel und der Kranich. Dass heute wieder 20 Kranichpaare im Duvenstedter Brook leben, ist der unermüdlichen Arbeit der ehrenamtlichen Naturschützer*innen zu verdanken. Film von Kristina Forbat
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