
Die Pschorrs - Eine Münchner Bierdynastie
Menschen
Hilde Lermann erzählt in ihrem Film von den Lebensläufen und Verwicklungen verschiedener Mitglieder der noch heute weit verzweigten Familie Pschorr. Mit der Idee, den Alkoholgehalt des Bieres durch ein besonderes Brauverfahren zu erhöhen und durch Lagerung in 12 Metern Tiefe auch für den Sommer haltbar zu machen, führte Josef Pschorr (1770 - 1841) seine Brauerei, die er 1820 von seinem Schwiegervater Simon Hacker übernommen hatte, innerhalb kürzester Zeit an die Spitze der über 50 Münchner Brauereien. Als er 1841 starb, hatten ihn von seinen 20 Kindern nur seine beiden Erben Georg und Matthias überlebt. Kurze Zeit später stand das Pschorrbräu in der Neuhauser Straße im Zentrum der "Münchner Bierrevolution", dabei war es doch der Erlass König Ludwigs, der den Bierpreis durch eine Extrasteuer um unglaubliche 30 Kreuzer pro Maß verteuert hatte. Mit großem Geschick und Innovationsfreude führten die Brüder und deren Nachfolger den stetig wachsenden Betrieb durch die Fährnisse der Zeiten. Man exportierte Bier nach Übersee, bis nach Brasilien, gründete Dependancen in Philadelphia und New York. Genauso spannend und unterhaltsam wie die Unternehmensgeschichte der 1922 in eine Aktiengesellschaft umgewandelten Hacker-Pschorr Brauerei, die nunmehr mehrheitlich dem niederländischen Braugiganten Heineken gehört, sind die Lebensläufe und Verwicklungen verschiedener Mitglieder der noch heute weit verzweigten Familie Pschorr. Da gibt es unglücklich Liebende, Mesalliancen, herausragende Musikerbegabungen - Richard Strauss war der Lieblingsenkel von Seniorchef Kommerzienrat Georg Pschorr -, verschrobene Hobbys, großherziges Mäzenatentum. Die Autorin ist mit den Pschorrs verwandt und hat die verschiedenen Familien- und Unternehmensarchive nutzen zu können. Außerdem hatte sie die Möglichkeit beim Familientag (2006) in der großelterlichen Villa am Starnberger See dabei zu sein, um gemeinsam mit den heute lebenden vier Generationen der Pschorrs in ihrem "Familienalbum" zu blättern.
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