Bruce-Lee-Highlight: Krallt sich ins Gedächtnis
Der Mann mit der Todeskralle
Karatefilm
Lee, Mitglied des Shaolin-Klosters, wird von der Polizei der britischen Mandatsverwaltung zu einem internationalen Martial Arts-Turnier geschickt, welches der Millionär Han auf seiner Insel vor Hong-Kong veranstaltet. Han steht in Verdacht, Opiumschmuggel und Mädchenhandel zu betreiben; allein, der Polizei fehlen die Beweise, die Lee jetzt bringen soll. Auch soll er das spurlose Verschwinden der westlichen Agentin Mei Ling aufklären. Vor seiner Abreise erfährt Lee dann noch, dass Leibwächter Hans vor drei Jahren versucht haben, seine Schwester zu vergewaltigen - die darauf hin Selbstmord begonnen hat. Lee hat ein persönliches Rachemotiv. An dem Turnier nehmen auch zwei amerikanische Karatekas teil: Roper, ein Playboy, der in Hong Kong geschäftliche Kontakte knüpfen will, und sein Freund aus Army-Zeiten, Williams. Nach dem ersten Wettkampftag werden den Gästen Mädchen angeboten; Lee entscheidet sich für MeiLing, die tatsächlich dort festgehalten wird - und bekommt von ihr Tips und spioniert nachts auf dem Gelände. Han bleibt der heimliche Ausflug eines seiner Gäste nicht verborgen; er verdächtigt Williams und will ihn festsetzen, worauf der im Kampf die Wachleute tötet. Auβer sich vor Wut tötet ihn Han im Kampf mit seiner Todeskralle: Eine Handprothese der besonderen Art. Für Lee steht am nächsten Morgen der erste Kampf auf dem Programm: Gegen Oharra, das trifft sich gut, einer der Wächter, der seine Schwester auf dem Gewissen hat. Als Oharra zu unfairen Mitteln greift, wird er von Lee getötet - und Han akzeptiert das. Han wiederum versucht, Roper für seinen Drogenring zu gewinnen und zeigt ihm als „Argumentationshilfe“ die Leiche Williams, aufgehängt über einem Fass aus Salzsäure. Im anschlieβenden Kampf besiegt Roper die Wachen, aber nicht Han. Lee hat unterdessen den Opiumvorrat und das Mädchengefängnis entdeckt. Es kommt zum allgemeinen Showdown, vor allem aber zum Duell zwischen Lee und Han, der seine Handprothese gegen noch mal gefährlichere Krallen gewechselt hat. Christian Horn urteilt in „Filmstarts“: „Die Kampfszenen spielen ob der James-Bond-mäßigen Kriminalgeschichte und verschiedener Nebenerzählungen vor allem in der ersten Hälfte eine weniger große Rolle, als man das bei einem Kung-Fu-Film erwarten würde. Wenn dann aber die Fäuste und Beine fliegen - und so selten ist das nun auch nicht der Fall - ist ästhetischer Genuss garantiert. (…) So ist es auch (aber nicht ausschließlich) die perfektionierte Inszenierung der Kämpfe, die Bruce Lees letzten vollständig abgedrehten Film zum Klassiker macht - aus der unüberschaubaren Masse der Kung-Fu-Filme seiner Zeit sticht „Der Mann mit der Todeskralle“ jedenfalls klar heraus.“ Regie führte der US-Amerikaner Robert Clouse, der auch mal einen Fernsehfilm für Steven Spielberg geschrieben hat: „Something Evil“, und der Bruce Lees letzten, unvollendet gebliebenen Film zu Ende geschnitten hat. „Todeskralle“ ist einer von zwei Bruce Lee-Filmen, in deren Originalfassung der Meister mit seiner eigenen Stimme zu hören ist, das Englisch phonetisch nachsprechend. Mit dem Finale in einem Spiegelkabinett zitiert der Film Orson Welles „Die Lady von Shanghai“. In einem Programmschwerpunkt zu Martial Arts zeigt ARTE weiterhin die US-Dokumentation „Be water! - Die Bruce-Lee-Story“, ein Porträt über Jacky Chan, der einen Kurzauftritt in „Todeskralle“ hat, und eine Dokumentation in deutscher Erstausstrahlung über Jean Claude Van Damme.
Diese und 50.000 weitere Sendungen in
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