
27 - Das europäische Magazin
Staffel 1, Folge 6 | Infomagazin
Erst drei, dann vier, dann fünf Millionen Flüchtlinge – der Ukrainekrieg löste in nur wenigen Wochen eine Flüchtlingswelle aus, wie sie der europäische Kontinent seit Ende des Zweiten Weltkrieges nicht mehr gekannt hat. Aber nur sieben Jahre nach der Flüchtlingskrise von 2015, während der Menschen aus Syrien, Afghanistan und Afrika nach Europa kamen, ist die Stimmung eine ganz andere. Diesmal plädiert kaum ein Politiker für Grenzschließungen und Einwanderungsverbote; es gibt kaum Kritik an der Willkommenspolitik. Auch die Zivilgesellschaft beweist besonderes Mitgefühl und setzt sich für die Ukrainerinnen und Ukrainer ein wie für keine andere Flüchtlingsgruppe zuvor. Ist diese radikale Veränderung in der Migrationspolitik ein Zeichen für einen Umschwung in Europa? Darüber unterhalten sich drei geladene Gäste bei „27 – Das europäische Magazin“. Die Leiterin des Institute for Central Europe, Katarina Csefalvayova, ist Expertin für Migrationsbewegungen und -politik und Verfechterin eines ambitionierten Migrationspaktes. Der europäische Abgeordnete der polnischen Partei Recht und Gerechtigkeit PiS, Dominik Tarczynski, berichtet über die Lage in seinem Land, wo seit Kriegsbeginn über drei Millionen Ukrainerinnen und Ukrainer angekommen sind. Der syrische Flüchtling Tareq Alaows lebt seit 2015 in Deutschland, wo er juristische Beratung anbietet und sich für Flüchtlingsrechte einsetzt. Ergänzend gibt es Stellungnahmen von neun Europäerinnen und Europäern und eine Reportage aus Griechenland. Dort werden Flüchtlinge als kriminelle Schlepper verurteilt und müssen teils jahrzehntelange Haftstrafen absitzen. Abschließend reist Nora Hamadi für ein Gespräch mit dem Vizepräsidenten der Europäischen Kommission Margaritis Schinas nach Athen. Der Politiker ist unter anderem für Migrationspolitik und die Förderung des europäischen Lebensstils verantwortlich. „27 - Das europäische Magazin“: Der Titel der Sendung bezieht sich auf die 27 Länder der Europäischen Union. In dieser neuen Sendung äußern sich europäische Bürgerinnen und Bürger zu aktuellen gesellschaftlichen Fragen: Sind Nachrichten vertrauenswürdig, vor allem in Kriegszeiten? Brauchen wir eine europäische Armee? Wie kann man den Zugang aller zur Gesundheitsversorgung sicherstellen? Lässt sich die Explosion der Lebensmittelpreise verhindern? Wann ist endlich Schluss mit der Gewalt gegen Frauen? Wird der Ukraine-Krieg unseren Umgang mit Geflüchteten verändern? Wie bekämpft man die „Demokratiemüdigkeit“ und damit das Erstarken nationalistischer Strömungen in Europa?
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