
Essen ohne Wert
Essen + Trinken
Ein Drittel aller Lebensmittel, die wir produzieren, landet im Müll. Das bedeutet, dass wir ein Drittel mehr Dünger oder Energie aufwenden müssen, als eigentlich notwendig ist. Die negativen Auswirkungen der Überproduktion sind vielfältig. Alfred Schwarzenberger war für seine Reportage in ganz Österreich unterwegs. Er zeigt, warum in unserer Gesellschaft so viele Nahrungsmittel achtlos im Mistkübel landen und welche Konsequenzen das hat. Die industrialisierte Landwirtschaft, die auch für die Überschüsse verantwortlich zeichnet, zerstört das Bodenleben auf den Feldern. Der Einsatz schwerer Maschinen und verschiedener Chemikalien hat dazu geführt, dass weniger Bakterien unsere Böden bevölkern. Mit unserer Nahrung nehmen wir diese Bakterien auf. "Viele Krankheitsbilder wie etwa Diabetes oder Demenzerkrankungen stehen in einem direkten Zusammenhang mit dem Verschwinden der Bakterien in unseren Böden", sagt Martin Grassberger. Er ist Arzt und Biologe und hat 2019 mit "Das leise Sterben" das Wissenschaftsbuch des Jahres 2020 in der Kategorie "Naturwissenschaft/Technik" veröffentlicht. "Es braucht eine Änderung des Systems", sagt auch Johann Ackerl, als er resigniert seinen Blick auf Hunderte Tonnen Süßkartoffeln senkt, die in den Mistkübel kommen. Sie entsprechen nicht den Vermarktungskriterien der Lebensmitteilhändler. Manche der Früchte sind zu groß, andere zu klein. Herr Ackerl ist der Chef eines Gemüsevertriebs. Er und seine Vertragsbauern haben ein Jahr umsonst gearbeitet. Der Großteil der Lebensmittelverschwendung findet aber bei den Menschen zu Hause statt. Mehr als 200.000 Tonnen werden Jahr für Jahr weggeworfen. Knapp 30 Prozent fallen dafür jeweils für Brot und Gebäck beziehungsweise für Obst und Gemüse an. Dann folgen Milchprodukte. Sie werden meist weggeworfen, weil das Mindesthaltbarkeitsdatum überschritten ist. Ein Film von Alfred Schwarzenberger aus der ORF-Reihe "Am Schauplatz"
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