Guy Bourdin - Bilder Macher
Menschen
Guy Bourdin hat die Modefotografie revolutioniert. Mit seinen surrealistischen Bildern entwickelte er sich ab Mitte der 50er Jahre vom Enfant terrible zu einem der bedeutendsten Fotografen der französischen „Vogue“. Bei Bourdin posierten die Mannequins vor Tierkadavern, schaukelten in bunten Kleidchen inmitten eines riesigen Vogelkäfigs, ritten auf dem Rücken eines Orcas. Frauen als Püppchen oder Femme fatale: Das Frauenbild, das sich in seinen Darstellungen vermittelte, wurde kontrovers diskutiert. Bei Bourdins Shootings entstanden die teils makabren, augenzwinkernd ironischen, immer aber erstaunlich faszinierenden Bilderwelten meist spontan und in extremer Herausforderung aller Beteiligten. „Er ging mit einem um wie ein Maler, er zerlegte dich und fing von vorne an. Und was er am Ende aus einem rausholte, war vielleicht kostbarer als alles, was andere geschafft hätten“, so erinnert sich die Sängerin Jane Birkin an ihre Zusammenarbeit mit Guy Bourdin als Model. Wer war Guy Bourdin? Dieser Frage geht der australische Regisseur Sean Brandt nach, der als junger Fotograf selbst Assistent Bourdins war. Gemeinsam mit zahlreichen namhaften Weggefährtinnen und Weggefährten des Ausnahmefotografen erinnert sich Brandt in „Guy Bourdin - Bilder Macher“ an die intensiven und häufig ambivalenten Begegnungen und Konfrontationen mit Bourdin. Manche Models weigerten sich schlicht, mit ihm zu arbeiten. Vielen gilt er als Genie, zahlreichen Fotografinnen und Fotografen wurde er zum Vorbild. Guy Bourdin bleibt bis heute ein spannendes Rätsel, für das uns die Dokumentation in sein fantastisches Universum zurückversetzt. • Schwerpunkt: Summer of Passion Der „Summer of Passion“ feiert die Leidenschaft als Inspiration und Kraftquelle, jenseits der Komfortzone der Vernunft. Was wäre die Filmgeschichte ohne die leidenschaftliche Liebe, die „Amour fou“, die verrückte, entfesselte Beziehung, in der zwei Menschen sich finden und im Zweifelsfall auch gegen den Rest der Welt zusammenstehen? So wie in dem Film „Lovestory“, einem der größten Liebesfilme aller Zeiten. Die Dokumentation „Romy und Alain“ erzählt von der leidenschaftlichen Beziehung zwischen Romy Schneider und Alain Delon, deren Beziehung zwar offiziell nur vier Jahre dauerte, die aber beide zeitlebens nie wirklich voneinander losgekommen sind. „Tommie Lee und Pamela“ erzählt die Affäre zwischen Pamela Anderson und Mötley Crue-Drummer Tommie Lee, die in den 90er Jahren das Skandalpärchen überhaupt waren. Daneben stellt der „Summer of Passion“ Künstlerinnen und Künstler ins Rampenlicht, die sich mit ganzer Leidenschaft, Hingabe und vollem Einsatz ihrer Kunst widmen, wie beispielsweise die spanische Filmdiva Penelope Cruz. Ihre beeindruckende, seit Jahrzehnten anhaltende Karriere, die sie aus einem Vorort von Madrid in die großen Studios Hollywoods führte, ist Thema der Neuproduktion „Penelope Cruz – Diva im Spiegel“. Cruz ist nicht nur eine der wenigen Schauspielerinnen, denen der Spagat zwischen Arthouse und kommerziellen Kino gelungen ist, längst ist sie auch eine weltweit begehrte Mode- und Stilikone. Aber auch in der Geschichte der Popmusik fußen ganze Karrieren auf dem Besingen der Leidenschaft. In der Dokumentation über Barry White geht es ganz um den amerikanischen Soulsänger, der begleitet von seinem „Love Unlimited Orchestra“ wie kein anderer den schmachtenden Gesang beherrschte und dessen Spitzname nicht umsonst „The Walrus of Love“ lautete. Auch Roy Orbison, einer der Gründerväter des Rock‘n’Roll, traf mit seinem sanften Gesang seine Zuhörer mitten ins Herz – sein Song „Pretty Woman“, Titelsong des gleichnamigen Spielfilms, verschaffte ihm gegen Ende seiner Karriere ein unverhofftes Comeback. In der monumentalen, dreistündigen Dokumentation „KISStory“ dreht sich schließlich alles um die Glamrock-Gruppe Kiss, die seit 40 Jahren eifrig an der Musikgeschichte mitschreiben. Auf den Tanzflächen ist es vor allem der Disco-Sound, der die Leidenschaften entfacht und das Blut in Wallung bringt. In der Dokumentation „Italo-Disco – Glitzersound der 80er“ geht es um ein bis dato unerzähltes Kapitel der Musikgeschichte: Als nämlich in den 80er Jahren findige italienische Produzenten in den Hinterhofstudios des Mezzogiorno mit billigen Synthesizern, doppeldeutigen Texten und einer Extraportion Amore das totgeglaubte Disco-Genre reanimierten und ihm mit Hits wie „Boys, Boys, Boys“, „Vamos a la playa“ zu neuen Weihen verhalfen. Bisweilen aber ist es nicht nur gut, sich ganz seinen Leidenschaften hinzugeben: So steht die ambivalente Karriere von Mel Gibson dafür, dass man zwar seinen Leidenschaften folgen kann, sich aber auch in ihnen verrennen kann.
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