

Weltspiegel
Folge 2837 | Zeitgeschehen
* Guatemala: Kleinstbauern gegen Klimaschäden versichern? Delfina Nufio Esquivel steht an einem steilen Berghang und zieht einen grünen Bohnenstrauch aus dem Boden. "Der hat keine Wurzel mehr", sagt sie. Vor vier Wochen hat ein Hurrikan ihr Feld fast komplett zerstört. Keine Ernte für die Familie. Die 40jährige lebt im Osten Guatemalas, eine Region, die den Klimawandel mit am heftigsten zu spüren bekommt. Klimaversicherungen sollen Menschen wie Delfina nun helfen. Das Geld kommt zum Teil von den Industrienationen, denn ihr CO2-Ausstoß ist hauptverantwortlich für die Erderwärmung. Doch löst das wirklich die Probleme? * USA: New York - Empire State Building energetisch saniert Das Ziel ist ehrgeizig: bis 2030 soll der Wolkenkratzer klimaneutral sein. Energetische Sanierung nennt sich das. Neue Fenster - 6.514 Stück sind das bei 102 Stockwerken - wurden bereits saniert, die Klimaanlage auch! Das Ergebnis kann sich sehen lassen: Schon jetzt verbraucht die Haustechnik über 50% weniger Energie als vor der Sanierung. Ein Vorbild für die anderen Wolkenkratzer in der Umgebung. Viele stammen aus den 1930er Jahren und sind energetisch hochgradig ineffizient. * Philippinen/Niederlande: Wenn die Heimat untergeht In Europa bemerken nur wenige, dass der Meeresspiegel bereits steigt. Denn hier bauen die Küstenanrainer Dämme gegen das steigende Meer mit hohem technischem Aufwand und viel Geld. Aber, sagt Karsten Schwanke in der Weltspiegel-Klimareihe, "der Meeresspiegel-Anstieg wird für die nächsten Generationen das alles überlagernde Thema." Auf den Philippinen, am Rande der Hauptstadt Manila, kämpft Jeremie Medel schon jetzt jeden Tag mit dem Meeresspiegel: Wenn ihre Kinder morgens in die Grundschule gehen, begleitet sie sie. Sie waten durch knietiefes Wasser. Kurz vor der Schule wird das Wasser noch tiefer, Jeremie muss ihre Tochter tragen, der Wasserpegel ist höher als das kleine Mädchen. Viele sind schon weggezogen und wie lange Jeremie noch bleiben kann, weiß sie nicht. Jedes Jahr steigt das Meer um sieben Millimeter als Folge der Klimakrise. * USA: Konservative Kohlekumpel und progressive Solar-Anbieter Ihre Familie, Väter, Großväter arbeiteten noch alle als Kohlearbeiter. Schließlich machte dies die Region in Südwest Virginia aus. "Doch diese Industrie stirbt", erzählen die beiden Auszubildenden. "Also haben wir entschieden: Wir wollen Solarelektriker werden." Das sagt Mason Tyler. Sein Boss Jimmy ist stolz, dass sie es in der alten Kohleregion geschafft haben, die Zweifler im ländlichen Umland überzeugt haben: "Wir schaffen nicht nur neue Jobs, sondern können so auch unseren Teil beitragen, um das Klima zu schützen." Eine Win-Win-Situation für die Region. Eine Region, die eher für Menschen bekannt ist, die den Klimawandel leugnen.
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