Arbeitslos und um sämtlichte Ersparnisse bestohlen
Der Schnee am Kilimandscharo
Drama
Michel, ein engagierter Hafenarbeiter und Gewerkschafter der ersten Stunde, ist nach einer Entlassungsrunde in seiner Marseiller Werft in den viel zu frühen Ruhestand gegangen. Nun verbringt er mit seiner Frau Marie-Claire, mit der er seit 30 Jahren verheiratet ist, ein beschauliches, wenn auch leicht bourgeoises Leben, das vor allem durch die Besuche ihrer Kinder, Enkel und Freunde bestimmt wird. Das einfache Leben des Paars wird jedoch erschüttert, als Michel und Marie-Clair brutal überfallen werden. Dabei werden ihnen die gemeinsamen Ersparnisse gestohlen, mit denen sie sich eine Reise zum Kilimandscharo ermöglichen wollten. Als sich dann herausstellt, dass einer der Täter ein früherer Arbeitskollege Michels ist, ist der Gewerkschafter schockiert. Dennoch beginnt das Paar, sich liebevoll um die jüngeren Brüder des inzwischen Inhaftierten zu kümmern. Der französische Regisseur Robert Guédiguian ("Letzte Tage im Élysée"), selbst Sohn eines Hafenarbeiters, inszenierte frei nach dem Gedicht "Les pauvres gens" von Victor Hugo ein in seiner Heimatstadt Marseille angesiedeltes Drama über Solidarität und Menschlichkeit. Sein Film erinnert an die politisch engagierten Filme Mike Leighs, Ken Loachs und Nanni Morettis und begeistert durch Humor und Lokalkolorit. Die Hauptrollen in dem Sozialdrama spielen Jean-Pierre Darroussin und Ariane Ascaride, die zu den Stammschauspielern des Regisseurs zählen, der fast alle seine Filme in Marseille gedreht hat. Die französische Hafenstadt bezeichnete Guédiguian entsprechend einmal als "mein Sammelbecken für Fiktion".
Diese und 50.000 weitere Sendungen in
Link auf diese Seite