Polanski auf den Spuren von Raymond Chandler
Chinatown
Kriminalfilm
Privatdetektiv J. J. Gittes wird von einer Frau beauftragt, ihren Mann Hollis Mulwray zu überwachen. Mulwray, Leiter der städtischen Wasserwerke von Los Angeles, hat angeblich ein Verhältnis mit einer anderen Frau. Als eine Zeitung kurz darauf ein kompromittierendes Foto von Mulwray veröffentlicht, erscheint bei dem verblüfften Privatdetektiv eine ungewöhnlich schöne Frau und droht ihm eine Klage an. Sie ist die wirkliche Mrs. Mulwray, aber nicht die Auftraggeberin. Gittes versucht daraufhin, mit Mulwray Kontakt aufzunehmen. Bevor ihm das gelingt, wird dieser jedoch ermordet. Seine Witwe, Tochter des schwerreichen alten Noah Cross, einst Mulwrays Partner, verfolgt mit gemischten Gefühlen die hartnäckigen Bemühungen des Detektivs, die Hintergründe des mysteriösen Mordes aufzudecken. Gittes lässt sich auch durch massive Drohungen nicht abschrecken. Anscheinend hängt der Mord mit dem geplanten Bau eines Staudamms, dem sich Mulwray widersetzte, und dubiosen Landaufkäufen in einem benachbarten Tal zusammen. Die ganze Ungeheuerlichkeit des Verbrechens enthüllt sich für den Detektiv bei einem dramatischen Finale in Chinatown. Der Film beruht auf einem authentischen Fall aus den 30er Jahren, als Autoren wie Raymond Chandler und Dashiell Hammett die Gattung der sogenannten Hardboiled Detective Novel zur Blüte brachten. Jack Nicholson und Faye Dunaway brillieren mit ihren Darstellungen. John Huston ist als perverser und skrupelloser Vater zu sehen, während Polanski einen Cameo-Auftritt als sadistischer kleiner Gauner hat, der dem Detektiv fast die Nase abschneidet. Das Drehbuch von Robert Towne wurde 1975 mit einem Oscar ausgezeichnet. "Chinatown" wurde darüber hinaus in zehn weiteren Oscar-Kategorien nominiert und erhielt vier Golden Globes sowie zahlreiche weitere Auszeichnungen. "'Chinatown' spiegelt auch in der Machart Polanskis Erfahrungen mit dem 'american way of life'. Seine komplizierten Einstellungen sind von einer technischen Brillanz ohnegleichen, durch den Schnitt und unerwartete Veränderungen der Perspektive, durch absichtliche Wiederholungen ähnlicher Bilder und die Betonung von Kontrasten erscheinen aber auch sie gebrochen wie die Protagonisten, stellt sich hinter der Bewunderung für die artifizielle Fertigkeit allmählich die Irritation, der Zweifel an der Linearität der Story ein" (Katholischer Filmdienst). "Im Stile Raymond Chandlers (auch wenn Gittes kein Marlowe ist) erzählter 'film noir', der höchste Konzentration verlangt. Die brillante Regiearbeit, die fantastische Kamera, die hervorragende Musik von Jerry Goldsmith und die tollen Darsteller sorgen für optimale Unterhaltung" (Prisma Online).
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