Lido
Land + Leute
Mit dem Kampfruf "Jeder Mensch ist ein Künstler" eroberte Joseph Beuys im letzten Drittel des 20. Jahrhunderts die Kunstwelt. Der Rest der Welt reagierte eher zurückhaltend: "Joseph Beuys ist kein Künstler", sondern ein Scharlatan, lautete meist der Tenor der öffentlichen Meinung, wenn Filzanzüge, Fettecken oder Schultafeln mit Leichenwägen in die Galerien wanderten und dort ausgestellt wurden. Die Auseinandersetzung um Beuys ist ruhiger geworden. Heute zählt er zu den einflussreichsten deutschen Künstlern aller Zeiten ... und verstaubt im Museum. Judith Milberg, die Kunsthistorikerin, und Axel Milberg, ihr schauspielender Mann, haben sich gut 30 Jahre nach dem Tod des "Scharlatans" auf dessen Spuren begeben. Sie besuchen das "Museum Moyland", in dem sich so viele Arbeiten von Beuys befinden, wie nirgendwo auf der Welt. Sie pilgern noch einmal zur legendären Installation "Zeige deine Wunde", deren Ankauf durch das Lenbachhaus zu einem öffentlichen Skandal führte. Sie spüren den Sammler auf, der damals Beuys die Leichenwagen besorgte. Sie nähern sich Beuys als rätselnde Zuschauer: Was sagt uns heute ein Schlitten, auf den eine Filzdecke geschnallt ist... in einer Zeit in der das heroische Zeitalter der Avantgarde, die großen Auseinandersetzungen um die Kunst längst passé sind? Konnte Beuys eigentlich zeichnen? Und die Milbergs machen den Praxistest: funktioniert sein Multiple "Telephon S ---?" wirklich? Auf alles das antwortet Joseph Beuys selbst ... in seltenen Filmausschnitten und Diskussionen spricht er wie ein Geist aus dem Jenseits der Kunst in die Gegenwart herüber."
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