Komödie trifft geschichtlichen Kulturen-Kampf
Mein Onkel Archimedes
Komödie
Tschechoslowakei, 1949: Der überzeugte griechische Sozialist Archimedes lässt sich in der Stadt Brno nieder. Seine neue Heimat sieht er als einen Sehnsuchtsort des Friedens und der Gerechtigkeit an. Als er seinen Neffen Aris zu sich nimmt, lernt er die Griechin Penelope kennen. Die beiden verlieben sich ineinander und heiraten kurz darauf. Mit gebrochenem Tschechisch und ohne einen Cent in der Tasche versucht sich die kleine Familie ein neues Leben aufzubauen und sich im Alltag zurechtzufinden - auch wenn ein gackerndes Huhn imitiert werden muss, um Eier kaufen zu können. Ihre größten Unterstützer sind ihre tschechischen Nachbarn, vor allem Karel, der bald zu Archimedes' bestem Freund wird. Karel verschafft „seinem Griechen“ durch ein paar Tricks einen Job, seine Frau versorgt die Familie mit Lebensmitteln und bringt Penelope Tschechisch bei. Als Archimedes träumt, seine Mutter liege im Sterben, und er seine Erwartungen an das hochgelobte sozialistische Regime enttäuscht sieht, hält ihn nichts mehr in der Tschechoslowakei. Doch so einfach wird die ersehnte Rückkehr in die Heimat für Archimedes und seine Familie nicht. Trotz kreativster Unterstützung von Karel scheitert ein Versuch nach dem anderen. Wird es Archimedes dennoch gelingen, Nachricht von zu Hause zu bekommen? Eine Geschichte aus der tschechischen Nachkriegszeit, die - wäre sie nicht durchgehend komödiantisch inszeniert - das Zeug zu einer echten Tragödie hätte. Doch der Film schafft es humorvoll, immer noch einen draufzusetzen. Rückblickend erzählt die Filmfigur Aris von ihrer Kindheit in der Tschechoslowakei der 1950er Jahre. Regisseur und Drehbuchautor George Agathonikiadis beschreibt in „Mein Onkel Archimedes“ die Nachkriegszeit unter dem kommunistischen Regime. In einer Mischung aus Komödie und Clash der Kulturen thematisiert er auf komische und doch emotionale Weise die Lebensrealität damaliger Immigranten. Agathonikiadis wurde in Griechenland geboren, studierte in den 1970er Jahren an der Filmakademie in Prag und kehrte 1983 nach Griechenland zurück. 2001 führte Agathonikiadis Regie bei dem Spielfilm „Returning in Autumn“, einer Koproduktion des tschechischen und griechischen Fernsehens.
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