
Tiere, die mit ihren Reizen geizen - Aussehen ist nicht alles
Folge 1 | Tiere
Von Menschen als abstoßende Kreaturen abgetan und verteufelt, ist ihr Aussehen für diese Tiere sogar von besonderem Nutzen. Hässliche Zeitgenossen wie Wolfsspinnen, Schlangen, Raupen, der Titicaca-Riesenfrosch oder auch der in Larvenform lebende Grottenolm gelten als ausgesprochen hässlich. Viele von ihnen sind seit Jahrhunderten mit Mythen und Legenden, Vorurteilen und Stigmata behaftet. So ist die Schlange seit dem biblischen Sündenfall verpönt und Fledermäuse werden mit der Sage um Dracula assoziiert. Je weniger sie dem Menschen ähneln, desto größer der Abscheu. Die Ethologin Marie Trabalon weiß warum: "Wir Menschen tendieren einfach dazu, uns vor Sachen zu fürchten, die wir nicht kennen und die wir nicht verstehen." Doch einige Wissenschaftler haben sich gerade diesen selbst von der Forschung weitgehend unbeachteten Sonderlingen verschrieben, um ihre überraschenden Eigenschaften zu untersuchen und bekannt zu machen. "Der Schlüssel, um gegen Entomophobie - also die Angst gegenüber Insekten - anzugehen, ist Bildung. Man muss den Leuten einfach die Faszination der Natur und die Schönheit hinter der von ihnen empfundenen Hässlichkeit oder Seltsamkeit zeigen", so der Biochemiker Felix Feistel. Die breite Öffentlichkeit für diese Tiere zu sensibilisieren, ist allerdings kein Leichtes. Sie haben weder prächtige Pelze noch niedliche Augen, majestätische Hälse oder possierliche Tatzen. Dabei können sie Löwe, Nashorn & Co. in Sachen Biodiversität durchaus das Wasser reichen.
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