
Presseclub
Zeitgeschehen
Die Energiepreise explodieren, die Inflation steigt, die Reallöhne sinken – Der Druck auf die Ampel ist groß, die Preisexplosion abzumildern. Am Samstag soll ein neues Entlastungspaket verkündet werden. Auf was dürfen die Menschen hoffen? Die Lage ist ernst: Die Energiepreise explodieren, die Inflation klettert auf Rekordhöhe, die Reallöhne sinken, der DAX bricht ein und der Euro verliert an Wert. Die Folgen des Wirtschaftskriegs gegen Russland spüren die Menschen in ihrem Portemonnaie. Entsprechend groß ist der Druck auf die Ampel, endlich etwas vorzulegen, was die Wucht der Preisexplosion abmildert. Doch die Regierung streitet seit Wochen über den richtigen Weg. Am Samstag soll das Paket nun endlich spruchreif sein und die Republik fragt sich: Wem greift die Regierung unter die Arme? Kanzler Scholz hat ein “maßgeschneidertes”, Finanzminister Lindner sogar ein “wuchtiges” Hilfspaket in Aussicht gestellt. Der aktuelle ARD-DeutschlandTrend zeigt: Dieses Versprechen deckt sich mit der Erwartungshaltung der Mehrheit der Deutschen, die sich Entlastungen nicht nur für untere Einkommensbezieher erhofft, sondern auch für die Mittelschicht. Dementsprechend groß ist der Kreis, den die Ampel jetzt im Blick hat: Rentner, Studenten, Hartz-IV-Empfänger, Familien. Im Gespräch ist ein Volumen von 40 Milliarden Euro. Schon jetzt ist klar: Der Zuspruch der Menschen zum Regierungshandeln wird ganz entschieden davon abhängen, ob das Entlastungspaket sozial gerecht gestaltet ist. Und genau hier gehen die Meinungen der Koalitionäre weit auseinander: Während SPD und Grüne auch die Profiteure des Energiepreisschocks mit Hilfe einer Übergewinnsteuer zur Kasse bitten wollen, lehnt die FDP das ab. Auf welche Entlastungsmaßnahmen werden sich die drei Koalitionäre verständigen? Ist das Paket sozial gerecht? Wie viele Unterstützungsmaßnahmen in diesem Umfang kann sich der Staat langfristig leisten, wenn der Wirtschaftskrieg noch Jahre andauert? Worauf muss sich das Land einstellen? Wie agiert die Ampel in dieser beispiellosen Krise? Darüber diskutiert WDR-Chefredakteurin Ellen Ehni mit den Gästen: • Michael Bröcker, Chefredaktion, ThePioneer Michael Bröcker studierte Volkswirtschaftslehre und Politikwissenschaften in Köln und hospitierte zwischendurch beim „Stadtmagazin“ in Los Angeles, USA. Nach verschiedenen journalistischen Stationen absolvierte Michael Bröcker 2004 ein Volontariat bei der Rheinischen Post in Düsseldorf und übernahm dort 2007 die Themen Finanzen, Wirtschaft und SPD im Berliner Büro. 2010 wurde er Leiter der Parlamentsredaktion und ging im Sommer als Stipendiat des Arthur-F.-Burns-Journalistenprogramms zum "Philadelphia Inquirer". Von 2014 bis 2019 war er Chefredakteur der „Rheinischen Post“ und wurde 2017 vom Fachmagazin Medium Magazin zum Chefredakteur des Jahres (regional) gewählt. Im August 2019 wechselte er als Chefredakteur und Mit-Gesellschafter zu Media Pioneer. • Torsten Kleditzsch, Chefredakteur, Freie Presse Chemnitz Torsten Kleditzsch studierte Journalistik und Internationale Beziehungen in Leipzig. Bei der „Freien Presse“ in Chemnitz begann er 1992 seine Redakteurslaufbahn. Später wechselte er zur „Mitteldeutschen Zeitung“ bei der er zehn Jahre tätig war, zuletzt als stellvertretender Chefredakteur. 2009 kehrte Torsten Kleditzsch als Chefredakteur zurück zur „Freien Presse“ nach Chemnitz. Von 1996 bis 2003 übernahm er zudem Lehraufträge an den Universitäten in Leipzig und Halle. Der Fokus seiner journalistischen Arbeit liegt auf der gesellschaftlichen Entwicklung in Ostdeutschland. 2018 unternahm seine Redaktion große Anstrengungen, um den gesellschaftlichen Dialog in der Chemnitzer Stadtgesellschaft nach den teilweise gewaltsamen Ausschreitungen im Spätsommer das Jahres wieder in Gang zu setzen. Dafür wurde die „Freie Presse“ mit dem Lokaljournalistenpreis der Konrad-Adenauer Stiftung ausgezeichnet. • Anna Lehmann, Leiterin des Ressorts Innenpolitik, taz.die tageszeitung Anna Lehmann studierte Politik und Journalist ik in Breslau und Leipzig. 2004 bis 2005 absolvierte sie ein Volontariat bei der „taz.die tageszeitung“. Sie arbeitete danach zunächst im Ressort Inland, später als zuständige Korrespondentin für die Linkspartei im Parlamentsbüro der taz. Ab 2018 leitete sie das Inlandsressort gemeinschaftlich. Im Jahr 2022 übernahm sie die Leitung des Parlamentsbüros der taz mit den Schwerpunkten SPD und Kanzleramt sowie Innenpolitik und Bildung. 2016 veröffentlichte sie das Buch „Zur Elite bitte hier entlang: Kaderschmieden und Eliteschulen von heute." • Dorothea Siems, Chefökonomin, WELT Nach einem Studium der Volkswirtschaftslehre und anschließender Promotion absolvierte sie die Georg-von-Holtzbrinck-Schule für Wirtschaftsjournalisten in Düsseldorf. Während ihrer Ausbildung arbeitete sie beim "Handelsblatt", der "Wirtschaftswoche" sowie der "Lausitzer Rundschau" und hospitierte bei der Ständigen Vertretung der Bundesrepublik Deutschland in Brüssel. Anschließend arbeitete sie zwei Jahre lang bei der "Wirtschaftswoche". 1996 wechselte sie in die Wirtschaftsredaktion der "Welt" in Berlin. Seit 1999 gehört sie zur Parlamentsredaktion der "Welt"-Gruppe und widmet sich schwerpunktmäßig der Wirtschafts- und Gesellschaftspolitik. Von 2010 bis 2019 war Dorothea Siems Chefkorrespondentin für Wirtschaftspolitik der "Welt"-Gruppe, seit August 2019 ist sie dort Chefökonomin. Im ARD-Presseclub diskutieren Journalistinnen und Journalisten aus dem In- und Ausland aktuelle politische Ereignisse und Entwicklungen. Im Dialog entsteht ein Wettstreit der Meinungen und Interpretationen aktueller politischer Vorgänge. Durch die Sendungen führen im Wechsel Volker Herres, Jörg Schönenborn und Sonia Seymour Mikich. Im anschließenden „Presseclub nachgefragt“ können Zuschauerinnen und Zuschauer über die WDR 5 Hotline mit den Beteiligten der Sendung weiterdiskutieren und Fragen stellen.
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