Meisterwerk nach Pär Lagerkvists Roman
Barabbas
Abenteuerfilm
Pontius Pilatus steht als Roms Statthalter in Palästina vor einer schweren Entscheidung: Da bald Pesach gefeiert wird, erwartet die Bevölkerung die traditionelle Begnadigung eines zum Tode Verurteilten. Pilatus könnte Jesus von Nazareth begnadigen oder aber den Räuber Barabbas. Der Statthalter gibt dem Wunsch der Menge statt, die sich vor seinem Palast versammelt hat, und lässt den Räuber frei. Barabbas kehrt als freier Mann zurück zu seiner Geliebten Rachel. Rachel hat sich verändert, seit sie sich während Barabbas' Haft dem Nazarener Jesus angeschlossen hat. Barabbas tut diese Bekehrung als religiöse Schwärmerei ab, doch Rachel lässt sich nicht von ihrem Glauben abbringen. Das hat tödliche Konsequenzen: Die Tempelwache ergreift sie und lässt sie steinigen. Barabbas verlässt Jerusalem und überfällt als Straßenräuber wieder Handelskarawanen. Als er eines Tages rachsüchtig einen Tempelpriester verfolgt, fällt er in die Hände der Römer. Die können ihn nicht erneut zum Tode verurteilen und schicken in stattdessen in die Sklaverei. Barabbas muss in einer sizilianischen Schwefelmine schuften. Entgegen allen Erwartungen übersteht er 20 Jahre Zwangsarbeit, als ihm ein Neuling an den Fuß gekettet wird. Sahak ist Christ und deshalb auf Barabbas zunächst nicht gut zu sprechen. Als einzige Sklaven überleben die beiden ein großes Grubenunglück. Ihre Zähigkeit weckt das Interesse des Präfekten Rufius. Er bringt die beiden nach Rom, wo sie zu Gladiatoren ausgebildet werden. Sahak stellt das Töten vor einen schweren Gewissenskonflikt. Als Kaiser Nero beginnt, die Christen zu verfolgen, verschärft sich die Lage noch weiter. Der Monumentalfilm basiert auf dem Roman "Barabbas" des schwedischen Schriftstellers Pär Lagerkvist, der für dieses Werk 1951 mit dem Nobelpreis ausgezeichnet wurde. Über den historischen Barabbas ist wenig bekannt. Zwar erwähnen alle vier Evangelisten seine Begnadigung, doch sein weiterer Werdegang ist unbekannt. Lagerkvist nutzte diese Freiheit und schrieb die Geschichte fort. Wie die Romanvorlage thematisiert der Film Barabbas' existentialistische Auseinandersetzung mit sich selbst, seinem Gott und den Normen der Gesellschaft. Regisseur Richard Fleischer - für den Dokumentarfilm "Design for Death" 1948 mit dem Oscar ausgezeichnet - setzt dieses Thema in monumentaler Weise um. Die Massenszene in der Gladiatorenarena gilt als eine der aufwendigsten in der Filmgeschichte. Nicht weniger beeindruckend ist Fleischers Spiel mit Belichtung und Kameraeinstellungen. Neben dieser formalen Qualität besticht "Barabbas" durch die Leistung der Darsteller. Um den zweifachen Oscar-Preisträger Anthony Quinn gruppierte Fleischer ein ganzes Ensemble internationaler Filmstars, wie etwa Arthur Kennedy ("Verdammt sind sie alle", 1958), Vittorio Gassman ("Der Duft der Frauen", 1974) und Silvana Mangano ("Teorema - Geometrie der Liebe", 1968).
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