
Heimat: Eine deutsche Chronik
Staffel 1, Folge 4 von 11 | Familiensaga
Während Eduard, nun Bürgermeister in Rhaunen, nur noch von seiner Fotoausstellung träumt, strebt seine Frau Lucie für ihn ein Weiterkommen in der Amtsverwaltung an. Dazu lässt sie eine große Villa bauen, welche sie mit einem Hafen, der noch auf die großen Schiffe wartet, vergleicht. Hänschen, der auf einem Auge blinde Sohn eines Sozialisten, entdeckt sein Talent als Scharfschütze. Als er seine Fähigkeiten an den neu im Dorf errichteten Telefonleitungen austestet, nimmt ihn Bürgermeister Eduard in Schutz. Im Jahre 1935, kurz vor dem in christlicher Tradition gefeierten Weihnachtsfest, kehrt Maria Simons Bruder, Wilfried, von seiner SS-Ausbildung aus Berlin zurück. Auf Lucies Begehren setzt Wilfried durch, dass die Zusammenkunft der drei wichtigsten NSDAP-Funktionäre am Vorabend der Remilitarisierung des Rheinlandes in der neu gebauten Villa stattfindet. Das Treffen fällt jedoch nur sehr kurz aus und Lucie bedauert die verpasste Chance auf einen gesellschaftlichen Aufstieg. 1938 beginnt der Bau der Reichshöhenstraße, welche über den Hunsrück führt. Die Straßenbauarbeiter der Organisation Todt werden bei den Familien der umliegenden Dörfer einquartiert. Bauleiter Otto Wohlleben wird von den Simons in Schabbach aufgenommen. Er kommt Maria näher, als sie sich bei einem Tanzabend ihre Liebe gestehen. Zur selben Zeit stattet Martina ihrer ehemaligen Bordellchefin Lucie einen Besuch ab. Lucie möchte jedoch nicht an die vergangenen Berliner Zeiten erinnert werden und kann zudem die lethargische Stimmung ihres Mannes Eduard kaum noch ertragen. "Heimat : Eine deutsche Chronik" beruht zu einem gewissen Teil auf tatsächlichen Ereignissen. Edgar Reitz, der selbst aus dem Hunsrück stammt, und sein Co-Autor Peter Steinbach verwoben vieles aus alten Tageszeitungen, eigenen Lebenserinnerungen und Erzählungen der Hunsrücker Dorfbewohner zu einem fiktionalen Gesamtwerk, das so auch dokumentarische Züge aufweist. "Heimat : Eine deutsche Chronik" wurde 1984 bei den Filmfestspielen von Venedig mit dem FIPRESCI-Preis prämiert, erhielt 1985 den Adolf-Grimme-Preis und in London den Kritikerpreis ALFS Award als bester ausländischer Film. Marita Breuer wurde beim Bayerischen Filmpreis 1985 als beste Hauptdarstellerin ausgezeichnet. ARTE strahlt den ursprünglich 11-teiligen ersten Zyklus von Edgar Reitz' weltberühmt gewordener Familiensaga seit dem 27. August immer donnerstags in digital restaurierter und neu geschnittener 7-teiliger Fassung aus.
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